LONG DISTANCE CALLING – boundless

In der langen Riege der Bands, die ich bislang verpeilt hab live zu sehen, haben sich
Long Distance Calling schon vor längerer Zeit eingereiht. Inzwischen haben sie ihr sechstes Album raus, was den Verfasser dieser Zeilen noch mehr dazu bringen sollte, sie aus dieser Riege zu entfernen. Drummer Janosch Rathmer, zuletzt nebenher noch bei den inzwischen aufgelösten Zodiac aktiv, fängt mit “Out There” an. Die kompletten neun Minuten dieses Openers sind im Netz schon als Prärievideo zu sehen. Und obwohl die vielseitigen Atmosphärenrocker in “Like A River” noch etwas Countryflair unterkriegen, haben sie mit Western sonst nix an der Uhr. Ein gesundes Maß an Elektronik gehört bei den Münsteranern schon dazu, solange das Handwerk dazu dominiert, knuspriger Bass und lebendiges Drumwerk sind das Fundament, haben die Gitarren das Sagen. Eigentlich steh ich überhaupt nicht auf Postrock, auf Instrumentalmusik auch nicht. Bei Long Distance Calling ist das komplett anders. Warum, weiß der Geier. Jetzt kann ich mich hinsetzen und kilometerlang drüber grübeln, oder das Teil einfach noch einmal abspielen.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer