LOTAN – same

Okay, draußen scheint zwar für einen Tag im Februar schon kräftig die Sonne, aber es ist noch ziemlich kalt. Vielleicht genügt diese Voraussetzung für etwas Black Metal. Der erste Longplayer der Dänen steht nämlich an, und der wird von einem Klavier eingeführt. Die erste Angriffswelle fegt alsbald los und lässt das Tasteninstrument in „Diabolis Victor“ auch gar nicht aussprechen. Die aufgebaute Lärmwand hält durch bis zum knappen Abspann, in dem wieder das Klavier auftaucht. Wenige Leads hallen gerne in langsameren Parts durch und geben der Angelegenheit trotz durchschlagender Härte einen melodischeren Anstrich. Ein wuchtiges Aufbäumen erfolgt in „Ashera“ mal getragener, doch langsamere Tempi bekommen kaum längere Strecken zur Ausbreitung, obwohl sie bei den Dänen gut funktionieren. Auf schnellere Parts wird immer wieder gesetzt, im Stampfer „Ishtar“ sind es bloß ein paar Bassdrum Doppelfüße. Doch was sich durchzieht, ist ein gewisser Rock ‚n‘ Roll Faktor, denn irgendwas will immer mitwippen. Ein paar Takte der Akustikgitarre zu „The Faithless“, dem längsten Track der Scheibe, mit einem irre schnell getrampelten Speedpart und ein Sample eines Gewässers zu „Leviathan“ dürfen noch erwähnt werden. Die Südskandinavier haben viele Ideen und stellen sich breiter auf, dass sie bei mehreren Lagern in den Unterabteilungen des Schwarzmetalls Anklang finden könnten. Viele Oldschooler werden wahrscheinlich nicht dabei sein.

Wertung: 6/10
Autor: Joxe Schaefer