LURKER OF CHALICE – same

Die Pauken in dem Intro von zwei Minuten lassen die Spannung steigen. Da erwartet man eine in Kürze losdreschende Brachialgitarrenwand, tatsächlich sind es aber, wenn auch nur zunächst erstmal, akustische Gitarren und Rabengekrächze. Nachdem “Piercing Where They Might” sich mit einem halben Tonschritt hoch und fließend wieder runter dreschenden Gitarren aufgebaut hat, ähnlich wie pfeifende Sturmgeräusche, dürfte der maximale Grad Aufmerksamkeit erreicht sein. Mit akustischen Klängen bekommt es der Hörer häufiger zu tun, ebenso mit etwas schrägeren Tönen. Weniger häufig vorkommend sind Vocals, die reichen jedoch von Growls über einer weiblichen Sprechstimme bis hin zu cleanen Gesängen mit Hall und einem Faible für den Laut ‘a’. Freunde des Dooms könnte das über weite Strecken auch gefallen, einfach mal antesten. Irgendwie scheint der Protagonist auf monotonere Hintergrunduntermalung zu stehen. Schon strange das alles, wenn man reinen Black Metal erwartet. Packt man den Begriff Ambient dazu, wird das alles runder. Die Klangwelten der neun Tracks benötigen keinen Hochglanz und kommen knapp unterhalb der High Fidelity Grenze gut zur Geltung. Der hinter Lurker Of Chalice steckende Mann nennt sich Wrest, kommt aus San Francisco, taucht in vielen Bands und Projekten auf und treibt auch bei den kalifornischen Leviathan alleinig sein Unwesen.

Wertung: 6,5/10
Autor: Joxe Schaefer