MÄRVEL – graces came with malice

Zu Märvel habe ich ja bereits mehr als ein Review geschrieben. Gleich drei CDs dieses Power Rock ‘n’ Roll Trios habe ich vor einigen Jahren blind auf dem Muskelrock erworben. Bis heute einer der besten Käufe am Merchstand dieses Kult Festivals im südlichen Schweden. Bei den Käufen war die grandiose EP „The Hills Have Eyes“, die bis heute zu meinen absoluten Faves zählt. Inzwischen können die drei Maskierten auf eine beachtliche Discographie zurück blicken und feiern dieses Jahr dazu noch ihr zwanzigjähriges Jubiläum. Grund genug, für einen weiteren Energieausbruch in Form ihres mittlerweile neunten Albums. „Graces Came With Malice“ kommt diesmal mit einem schlichten aber spannend detaillierten s/w Covers daher.

Zwei Handvoll Tracks haben Märvel dieses Mal am Start und bereits der Opener mit dem vielversprechenden Titel „Slasher With A Broken Heart“ versprüht diese unbändige Rock ‚n‘ Roll Energie, mit der Märvel mich bereits beim ersten Hören in ihren Bann gezogen haben. Die Jungs haben einfach einen so unverwechselbaren Sound, dass man von der ersten Note an sofort mitgehen muss. Geiler Garagenrock ohne viele Schnörkel, aber dazu mit Melodie und einem ordentlich amtlichen Arschtritt. Abwechslungsreich geht das Trio auch beim Folgesong „The Disaster“ zu Werke. Zackige Akustikgitarrenparts wechseln sich mit Schmusestrecken und sägenden E-Gitarren ab. Das haben Märvel wirklich drauf! Aufhorchen lässt der balladeske Titeltrack, der sehr träumerisch und leicht daher kommt. Danach geht es aber gleich wieder in die Vollen. Mit „Lizard’s Tongue“ und „Hot Night In Dallas“ haben die Jungs aus Linköping gleich zwei geile High Energy Knaller hintereinander gepackt. In vielen Songs sind lustige Details versteckt und auch das ein oder andere ausgeliehene Riff. Das abschließende Schunkelstück „Queen For A Day“ hätte kaum passender sein können.

Märvel haben mich mit ihrem neuesten Album wieder auf ganzer Linie überzeugt. Graces Came With Malice ist ein vielschichtiges Stück Rock ‘n‘ Roll, das einfach gute Laune macht und voll ins Schwarze trifft. Hier gibt es keine Filler, jeder Song ist auf seine Art geil, selbst der schmusige Titeltrack. Nun hoffe ich, dass ich bald mal die Möglichkeit habe, diese Band live zu sehen. Dieses Scheibchen wandert auf jeden Fall mal schleunigst in meine Jahres Highlights!

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen