MARAUDER – metal constructions VII

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Marauder gegeben haben, sind dies hier die in 1990 zusammengefundenen Griechen mit ihrem siebten Album. Mit Schlägen auf Kalteisen nehmen sie Fahrt auf und können ihre Vorliebe für die Doublebass schon sehr früh nicht verleugnen, die sie in schnelleren Songs gerne auspacken. Dazwischen haben sie immer wieder erdigere Stücke in gebremsten Tempi gepackt, damit fällt das nicht so auf. Der mitgrölbare Fistraiser „Rock Fighters“ ist so ein Teil, wahrscheinlich das eingängigste Stück auf dieser Scheibe, und nicht wegen des fast schon balladesken Beginns. Die beiden Gitarren spenden ausgiebige Soli und sind die Höhepunkte der Songs. Dieser klassische Heavy Metal kann von seiner Machart her schon punkten und es wäre schon schön gewesen, wenn mehr Material dabei wär, das kleben bleibt. So wie das treibende „Never Die“ zum Beispiel. Aber so etwas wie eine Ballade wird zum Schluss dann doch noch ausgepackt. Das neunminütige „Father“ kommt zwar noch laut genug, muss aber letztendlich so eingeordnet werden. Hier verbuchen wir auch die einzigen Schwachstellen der Vocals, denn ihre Höhen sind zwar noch kräftig, treffen aber nicht exakt die Töne. Meckern auf hohem Niveau, zumal die zweite Hälfte der sauber produzierten Scheibe wieder stärker wird. Diese Marauder haben seit dem Jahr 2016 außer einer Compilation nichts mehr rausgetan. Dafür haben sich jetzt ganze zwölf Tracks angestaut, deren Spielzeit locker über eine Stunde zu Buche schlagen. Vielleicht wäre etwas weniger mehr gewesen, aber das darf der mündige Metaller selbst entscheiden.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer