MEGADETH – killing is my business … and business is good – the final kill

“Killing Is My Business” ist ein Klassiker, aber sowas von. Als das Album 1985 herauskam, war es ein weiterer der großen Meilensteine des Thrashmetal. Dave Mustaine hatte es nach seinem Rausschmiss bei Metallica allen gezeigt. Auch wenn es im Nachhinein neben “Peace Sells…” und “So Far, So Good…” fast schon ein wenig verblasst (ich klage hier auf einem solch hohen Niveau…), war es ein Megahammer, als es erschien. Die Songs sind sämtlich allererste Güte, “Rattlehead” gehört mindestens zu meinen Top-5-Headbangerhymnen. Mustaine war damals so eine Rampensau, das Album musikalisch ein echtes Zückerchen, an Megadeth kam man nicht vorbei, wenn man auf Metal stand. Gab es Kritikpunkte? Ja, gab es, die Produktion war vergleichsweise grottig, und da stehe ich auch heute noch zu. Diese zündenden Riffs, Mustaine’s Wut, die ganze Band hätte damals für ihr Debüt eine Produktion wie die von “So Far, So Good…” verdient gehabt, vielleicht hätten sie noch viel größer werden können. Nun mag es natürlich die Puristen geben, die das Ganze wieder gerade wegen des authentischen Klanges lieben, ich fand die Platte jedenfalls immer amateurhaft abgemischt. Ganz im Gegensatz zu der reifen Leistung der Band. Und so war “Killing Is My Business” immer eines der Alben, bei dem ich mir eine remasterte Version gewünscht habe.
Und als die dann 2002 erschien, war ich bis auf die Verpackung, also das neue Cover, eigentlich eher enttäuscht. Diese remasterte Version klang fast wie das Original, die Änderungen waren marginal. Eins dieser typischen Remasters, die man sich hätte sparen können. Entsprechend skeptisch war ich bei “The Final Kill”. Aber ich muss sagen, ich war mehr als angenehm überrascht. Das ist genau das, was ich mir 2002 gewünscht habe. Da ist aus den alten Aufnahmen aber mal so richtig nochmal was rausgeholt worden. Schlagzeug, Bass, alles klingt satter und viel besser. Diese Scheibe lief bei mir erstmal in Schleife, weil sie richtig Spaß macht. Kann ich jedem Fan, aber auch jedem, den das Erstlingswerk vielleicht nicht überzeugt hat, Megadeth und gutem Thrashmetal aber nicht ganz abgeneigt ist, nur dringend ans Herz legen. Für Fans sowieso ein Pflichtkauf, hat doch Herr Mustaine “These Boots” von der 2002er Version nochmal neu eingesungen und man kann sich das Stück endlich mal ohne nerviges Zensurgepiepse anhören. Nebenbei gibt es Demo- und alte Liveaufnahmen satt. Die sind dann von der Tonqualität wiederum nicht das Sahnehäubchen, aber das wird den geneigten Fan sicher nicht stören. Für alle anderen die Möglichkeit, das Album vielleicht nochmal mit ganz anderen Augen zu sehen (das 2002er Cover wurde nochmal optimiert, sieht gut aus!) bzw. vor allem natürlich mit anderen Ohren zu hören. Ich finde es lohnt sich, das klingt richtig, richtig klasse.

Tracklist:
01   last rites / loved to deth (04:44)
02   killing is my business…and business is good! (03:08)
03   the skull beneath the skin (03:48)
04   rattlehead (03:43)
05   chosen ones (02:53)
06   looking down the cross (05:03)
07   mechanix (04:25)
08   these boots (03:42) – Live Tracks –
09   last rites / loved to deth (live) (1987 london, UK) (04:48)
10   killing is my business…and business is good! (live) (1986 denver, CO) (04:08)
11   the skull beneath the skin (live) (1990 london, UK) (03:36)
12   rattlehead (live) (1987 bochum, germany) (04:05)
13   chosen ones (live) (1986 denver, CO) (03:49)
14   looking down the cross (live) (1986 denver, CO) (04:40)
15   mechanix (live) (1986 denver, CO) (03:47) – Demo 1984 –
16   last rites / loved to deth (demo) (04:15)
17   the skull beneath the skin (demo) (03:12)
18   mechanix (demo) (remastered) (04:00)

Wertung: -/10
Autor: Wolfgang Haupt