MIDNIGHT SPELL – between the eyes

Über Midnight Spell bin ich mal wieder bei Youtube gestolpert. Schwarzes Cover mit coolem Logo und einem Bandpic in bester 80er Manier haben mein Interesse geweckt. Ein kurzer Check ergibt, dass der Fünfer seit 2017 aktiv ist, aus Miami, Florida stammt und dem Heavy Metal huldigt. Aus dem Line-up sticht lediglich Drummer Brian Wilson heraus, der es bereits mit seinen zarten vierundzwanzig Jahren bei so illusteren Bands wie Yngwie Malmsteen, Enforcer oder Green Jello hinter die Schießbude geschafft hat. Damit kann man wohl von einem echten Ausnahmetalent sprechen. “Between The Eyes” ist ein Vier-Track Demo, welches bereits 2019 erschienen ist und das als Vorgeschmack auf das 2021 kommende Debüt “Sky Destroyer” gesehen werden kann. Viel mehr gibt es (noch) nicht über Midnight Spell zu berichten, also widmen wir uns mal dem Kern der Sache und lauschen dem rund neunzehnminütigen Demo.

Man beginnt auch gleich mit dem Titeltrack “Between The Eyes”, der zackig und riffig aus den Boxen springt. Schnell sticht der cleane und druckvolle Gesang von Paolo Velazquez heraus – coole Stimme. Immer wieder setzt dazu im Refrain ein Chorusgesang mit ein. Gitarrist ‘The Hammer’ steuert noch ein eingängiges Solo ein. Jau, das ist doch mal eine echte Referenznummer. “The Bitter End” geht etwas zügig zu Werke und auch hier macht Fronter Paolo eine wahnsinnig gute Figur. Der ist echt super und hat eine tolle Klangfarbe. Klassischer Heavy Metal, ohne viele Schnörkel, einfach mal straight ins Gesicht. Ziemlich geil, was die Jungs hier hin zaubern. “To The Stars” erinnert mich anfangs tatsächlich etwas an Night Demon, Enforcer und Co., entwickelt sich zu einem echten Midtempohammer und verbreitet ein glorreiches 80er Feeling.

Dazu passend, huldigt man schlussendlich noch den unvergleichlichen Engländern Savage mit einem Cover ihres 83er Tracks “Berlin”. Was soll ich sagen? Das machen Midnight Spell auch noch ziemlich amtlich und tight. Geiles Cover! Nach diesen vier Songs haben Midnight Spell bei mir sowas von gewonnen und ich freue mich jetzt schon auf den oben erwähnten Longplayer, der in der ersten Januarwoche auf die Menschheit losgelassen werden soll. Allen Heavy Metal Fans sei dieses Werk mal ans Herz gelegt und ich denke, dass wir von den Ostküstlern noch einiges hören werden.

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen