MIKE LEPOND’S SILENT ASSASSINS – pawn & prophecy

Für dieses „Nebenprojekt“ von Mike Lepond (hauptamtlich Basser bei Symphony X) umgibt sich der Tieftöner mit dem Who is Who der Tristate Metal Scene, schwingt doch kein geringerer als Alan Tecchio (u.a. Hades, Watchtower) die Stimmbänder und eine gewisser Michael Romero (Symphony X) lässt den Sechseiter erquicken. Nach dem selbstbenannten 2014er Debütalbum legt man nun mit „Pawn & Prophecy“ stark nach. Vor allem Alans Edelstimme macht aus den guten Kompositionen Sahnestückchen. Unglaublich, was der Kerl mit seinem Organ alles anstellen kann. Das Album besticht im Ganzen durch seine musikalische Ausgewogenheit und Variabilität, und die Kompositionen kommen meist deutlich gezielter auf den Punkt als bei Symphony X. Der Opener „Masters Of The Hall“ besticht beispielsweise durch einen sehr eingängigen Refrain, wobei „I Am The Bull“ als verspielter Midtemporocker daher kommt. Hier merkt man, dass der Mainman hinter dem Bass steht, ist dieser doch sehr dominant, was aber eher erfrischend als störend wirkt. Eine interessante und zusammen mit der irisch angehauchten Akustiknummer „The Mulberry Tree“ wohl außergewöhnlichste Nummer des Albums! Bei „Hordes Of Chaos“ kommen mir spontan Overkill neueren Datums als Pate in den Sinn, und dies durchaus im positiven Kontext. Der abschließende, über 22 Minuten lange Titelsong des Albums stellt für mich das klare Highlight dar. Hier kommt die musikalische Genialität der Musiker deutlich zum Tragen. Die Hauptmelodie ist anfangs stark durch irisch/schottische Einflüsse geprägt, bevor er sich in einen wahren Nackenbrecher weiter steigert. Im Zwischenteil wird dann eine Deep Purple mäßige Sequenz zum Besten gegeben, bevor nach einem weiteren, eher ruhigen und melodiösen Teil das Schlussfuriosum eingeläutet wird. Ein tolles, abwechslungsreiches Album, das sowohl tradiotionelle wie auch progressive Elemente enthält, die sich in etwa die Waage halten, so dass für beide Lager genügend Begeisterungspotential enthalten sein dürfte.

Wertung: 8/10
Autor: Steph Bachmann