MINDWARS – do unto others

Was das farbenfrohe Kirmescover auch immer versprechen mag, wird definitiv nicht gehalten. Das ist schon mal eine gute Nachricht. Eine weitere Erfreuliche sollte die urwüchsige Rock ‘n’ Roll Ausrichtung sein, dass wieder einmal alte Motörhead und frühe Venom zur Soundbeschreibung herhalten dürfen. Die Riffgewalt “The Fourth Turning” überzeugt schnell und der trockene Sound bei einfacher Produktion dürfte die Undergrounder interessieren. Speedanfälle und Tempowechsel gehören dazu wie thrashiges Geschepper und einige griffige Riffs. Auf jeden Fall spielt die Gitarre in ihren Flitzesoli nicht irgendwas, sondern setzt auf Ausdruck. So weit, so gut. Doch bevor der Schlendrian einkehrt, lässt das coole “Conspiracy” aufhorchen, schön mit einem niedlichen Glöckchen in der Mitte. Das hätte man aber furchteinflößender hinbekommen können, so denkt man eher, es würde zum Essen gerufen werden. Das sind so Kleinigkeiten, wo man sich weniger drum kümmert, wenn man aus Turin und Los Angeles firmiert wie diese drei Protagonisten, die von Holy Terror, Headcrasher und Jester Beast kommen. Früher ging man zusammen in den Proberaum, heute ins Internet. Immerhin kann man ihrem Drittwerk “Do Unto Others” aber Anerkennung aussprechen.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer