NEKUS – sepulchral divination

Von der Lahn im Mittelhessischen kommt wieder so ein fettes Black Death Doom Finsterteil, das uns irgendwie an das „Into A Pyramid Of Doom“ Album von Into Coffin erinnert. Grollige Geräusche aus der Höllengrotte ebnen den Weg für etwas mehr als eine Handvoll Tracks, die uns in aller erhabenen Dunkelheit für eine Zuhördauer zwischen sechs und elf Minuten in Beschlag nehmen. Günstigstenfalls nimmt man sich am besten ausreichend Zeit für das ganze Album. Und von eben dort her hallen auch die entfernten Tiefstgrowls empor. Hall spielt eine gewichtige Rolle in diesem Unterfangen, in dem nichts zu roh klingt. Riffs von unterhalb der Grasnarbe sind der Treibstoff und Oberspeedschübe die dezente Würze. Alle sechs Songtitel bestehen aus einem Begriff des Altgriechischem, damit hat sich in der Zeit der Pandemie wohl jemand intensiv beschäftigt. Es geht offenkundig nicht nur thematisch um den Tod und um ihn herum, sondern auch musikalisch. Da lässt das bereits Beschriebene auch gar keine andere Deutung zu. Und falls man sich irgendwann fragt, warum das alles so ist, dem sei erklärt, es handelt sich bei dem Trio um Charaktere von Putridarium, Into Coffin und Insomniak, also ein adäquater Querschnitt der Extremisten aus ihrer Heimatstadt Marburg. Das Teil von sehr gelungenem Debütalbum erscheint auf zwei twelve-inch Vinyls, oder man greift sich das Tape, die CD oder setzt auf diese null-Haptik-Digitalien. Letztere kommen allein gar nicht in Frage, das Ziel in den Besitz eines feinen Gatefolds zu kommen, steht selbstredend seit dem anfangs genannten Albums ganz oben an.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer