NOTÖRIOUS – glamorized

Wenn man zehn bis zwölf Jahre zurückblickt, gab es eine wahre Sintflut von neuen Hardrock- und Sleazebands, die eine geile Scheibe nach der anderen rausgehauen haben. Natürlich machen die inzwischen „alten Hasen“ das immer noch, aber wirklich neue Bands, die einem auch im Gedächtnis bleiben, sind die letzten Jahre rar gesät. Umso schöner, dass sich mit Notörious aus Norwegen eine Band aufmacht, diese Lücke zu füllen. Bereits Mitte März 2020 hat die Band mit “Flying High” ihre erste Single veröffentlicht und schießt nun Ende des Monats ihr Premierenalbum „Glamorized“ nach. Und was soll man sagen, der Albumtitel ist Programm. Angefangen bei den Namen der Bandmitglieder (welche doch etwas … sind), über beim Aussehen und Style der Jungs bis hin zum Album selbst zeigt sich, wo der Frosch die Locken hat. Schon im ersten Durchgang wird klar, von wem Notörious inspiriert sind. Angefangen mit alten Recken wie Mötley Crüe, Ratt und Poison bis zu Kapellen „jüngerer“ Vergangenheit wie Hardcore Superstar, Sister und Crashdiet lässt sich alles raushören. Auch melodischere Hard Rock Acts wie H.E.A.T. oder Hardline geben Anleihen. Das alles tut der Qualität von „Glamorized“ keinen Abbruch. Auch wenn es das Debüt ist, klingen Notörious wie eine gut geölte Maschine. Selbst langsamere Songs wie „Have A Good Time“ und „Summer Nights“ versprühen gute Laune und machen Lust auf mehr. Die Mischung des Albums macht es einfach. Die erwähnten, eher langsamen melodischen Titel, genauso wie die Songs aus der Abteilung Attacke. Macht einfach Spaß zu hören. Bleibt nur zu hoffen, dass Notörious nicht, wie leider oft in diesem Genre, ein One-Hit-Wonder bleiben. Die Burschen haben echt was drauf und gerade der Gesang von Chris hat mich beeindruckt. Persönlich würde ich mir wünschen, dass die einzelnen Bandmitglieder ihre Namen nochmal überdenken (so ein Quatsch können Steel Panther machen). Alles in allem eine starke Scheibe, die mir seit langem mal wieder von Anfang an ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.

Line-Up.
Chris Höudini – Lead Vocals
Nikki DiCato – Lead Guitar / Backing Vocals
Andy Sweet – Bass / Backing Vocals
Freddy Kixx – Drums

Wertung: 7/10
Autor: Hessi James