NUNSLAUGHTER – antichrist (7“ EP)

Die Clevelander Devil Deather Nunslaughter veröffentlichen wohl wie kaum eine andere Band Tonträger am laufenden Band. Dabei fällt die Anzahl von Full-Length Releases mit gerade einmal vieren an der Zahl doch recht übersichtlich aus. Dafür hat man wohl scheinbar ein unbegrenztes Abo für die Produktion und Veröffentlichung von EPs und Livealben. Von beiden gibt es gefühlt Unzählige und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, nein fast schon berechnend, dass man gerade einmal sechs Wochen nach der letzten Split mit Hatevömit eine 4-Track EP auf den Markt wirft. Live ist es in unseren Landen auch eher ein Lottogewinn, das Quartett mal zu Gesicht zu bekommen. Eines meiner beeindruckendsten Erlebnisse mit den Amis war wohl der Auftritt vor ewigen Jahren in Berlin zusammen mit Deep Red und Into Darkness. Selten habe ich eine Liveband mit soviel Energie gesehen, obwohl die Anzahl an Besuchern doch recht übersichtlich war. Das aber nur am Rande, denn hier geht es ja um die 666. EP (tatsächlich ist es die vierundvierzigste), so war der passende Name „Antichrist“ wohl unausweichlich.

Vier Tracks mit einer Gesamtlaufzeit von stattlichen sieben Minuten und einundvierzig Sekunden trümmern sich in die Gehörgänge des geneigten Hörers. Dabei zeigen Titel wie „I Hate Christians“ und „Smell The Burning Churches“ auf den ersten Blick, was hier gerade textlich zu erwarten ist. Die Produktion ist, sagen wir es mal vorsichtig, eher was für Puristen. „Antichrist“ klingt, als wäre sie im Proberaum mit einem analogen Taperecorder aufgenommen worden. Eingefleischte Fans wird es sicher nicht abschrecken, diesen Rundling in ihre Sammlung zu stellen. Hasserfüllt, rotzig und wenig inspiziert prügelt man sich durch die Aufnahme und hinterlässt bei mir auch nach dem zweiten Durchlauf (ja, die Zeit habe ich mir wirklich genommen) keinen wirklichen Eindruck.

Nach über zwei Jahrzehnten im Geschäft haben Nunslaughter eh ihre Fangemeinde. Old School Death Metal Fans sollten hier zumindest mal ein Ohr riskieren, um selber zu entscheiden, ob sie eine dieser auf 200 Stück limitierten Scheibchen brauchen.
Wertung: -/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen