NUNSLAUGHTER – red is the color of ripping death

Dass die Amerikaner Nunslaughter aus Ohio nicht nur Antichristen, sondern auch echte Arbeitstiere sind, beweist mir ein Blick in meinen Review Ordner. Mein letztes Nunslaughter Review zu der “Antichrist” EP ist schon wieder über zwei Jahre her und ein anschließender Blick in die Metal Enzyklopädie verrät mir, dass die Jungs fast im gleichen Takt Veröffentlichungen raus hauen, wie ich Reviews schreibe. Seit der “Antichrist” EP konnten die seit 1987 existierenden Todesmetaller sieben Veröffentlichungen verbuchen. Wirklich beeindruckend, was die Jungs bis dato alles auf den Markt gebracht haben. Umso seltener sind dabei allerdings Full-Length Alben, von denen mir hier aktuell gerade mal das Fünfte in der Bandgeschichte vorliegt. “Red Is The Color Of Ripping Death” kommt mit seinen vierzehn Tracks auf gerade mal rund vierunddreißig Minuten Spielzeit, soweit die nüchternen Fakten. Aber Nunslaughter wäre nicht Nunslaughter, wenn sie nicht auch in der Kürze der Zeit auf den Punkt kommen würden.

Schon der rasende und hasserfüllte Opener “Murmur” versohlt jedem Kritiker mächtig den Hosenboden und bricht einfach in brachialer Urgewalt aus den Lautsprechern über einen herein. Eine High Speed Orgie, die aber dennoch Melodie vorzuweisen hat und mit geilen Bolt Thrower-Riffings um die Ecke kommt. Mit dem gleichen Hassniveau geht es weiter im Text und hüllt jeden Track in eine tiefschwarze Aura. Ein kerniger und bodenständiger Sound macht “Red Is The Color Of Ripping Death” schnell zu einem echten Death Metal Highlight. Bandkopf und letztes verbliebenes Gründungsmitglied Don of the Dead und seine Mannen haben diese vierzehn Songs zu einem Killer-Album zusammengekloppt und Langeweile kommt hier zu keiner Sekunde auf. Von doomig bis hin zu Blastbeatattacken hat Nunslaughters’ neuestes Werk wirklich alles zu bieten. Aber besonders diese treibenden Strecken, wie auch in “Eat Your Heart”, walzen alles nieder und hinterlassen nix als verbrannte Erde. Jeder Song hat seine eigene Seele und solche Kracher wie der Titeltrack, “Beware Of God” oder das Überraschungspaket “Dead In Ten” treiben mir ein bösartiges Grinsen ins Gesicht. Auch so eine langsame Nummer wie “Casket Lid Creaks” geht nicht spurlos an mir vorbei. Als Kontrastprogramm ballern einem die Amis kurz und knapp dann noch mit der einminütigen Speedgranate “Below The Cloven Hoof” die letzen Falten aus dem Gesicht.

Wat soll ich sagen, bzw. schreiben? “Red Is The Color Of Ripping Death” klingt frisch und überrascht mit geilen schleppenden Bangpassagen, die mit vielen Tempowechseln versehen zu einem echt geilen Rundling verschmolzen sind. Auch wenn ich nicht alle Werke Nunslaughters kenne, ist diese Scheibe für mich definitiv eine ihrer Besten.

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen