OPIUM WARLORDS – droner

Die finnische One-Man-Band Opium Warlords ist das musikalische Spielkind von Sami Albert Hynninen, der u.a. auch bei Spiritus Mortis seinen Gesang zum Besten gibt. Der vierte Longplayer von Opium Warlords hat mit klassisch epischem Doom aber recht wenig zu tun. Mit metaltypischen Songstrukturen auch nicht und schon gar nicht mit stonerigem Drogengedudel … Drei Songs, alle um die zwanzig Minuten lang, nehmen sich Zeit, Atmosphäre aufzubauen, ohne in das Postrock-typische Laut-Leise-Spiel zu verfallen. Natürlich gibt es ultratief-gestimmte Gitarren, Zeitlupentempo, spärliche und reduzierte Akustikparts, wenig Gesang – eher Spoken Word Passagen und trotz allem Dynamik und dramatisches Songwriting, was insgesamt eher ein cineastisches Soundbild ergibt. Wer bei diesen Trademarks eher an Bands wie Earth, Sunn O))), Bong oder Boris denkt, liegt auf jeden Fall genau richtig. Hier und da wird es psychedelisch, aber gleichzeitig verstörend, wie im Finale von Samael Lilith, dann wieder folkig wie in Closure. Irgendwie ein typisches Svart Records Release, welches sich dann doch gar nicht so einfach in die Drone / Ambient Schublade einordnen ließ, wie der Rezensent gedacht hätte. Trotzdem eine unterhaltsame Platte. Gesetzt den Fall, man hat Geduld und bringt ein Faible für die abseitigen und experimentellen Klänge der Doom-Szene mit.

Wertung: 8,5/10
Autor: Bert Meierjürgen