ORACULUM – always higher (EP) 

Aus der Ferne hallen für gut zwei Minuten Knallgeräusche, dann kommen die Chilenen mit “Lex Talionis” aber ziemlich schnell auf den Punkt und rotzen uns ihr dunkles, mieses Geknüppel vor die Füße. Nicht ganz ungenial, wie trocken die Leadgitarre darin spricht. Dann immer wieder angehobene Passagen zum Oberspeedgehämmer, so wie man sich das vorstellt. Uncleane Vocals röhren sich in einer Tonlage dadurch, die sich am Ende jeder Zeile nach unten fallen lassen. Die Rechnung geht auch in der Geschwindigkeit unterhalb Midtempos auf, wie Oraculum uns im anschließenden “Semper Excelsius” solange vorführen, bis der Knoten zu Gunsten oberer Speedregionen platzt. Das letzten neun Minuten von “Sphinx” starten sie mit Trommeln und lassen das Riff regieren, schalten sich durch verschiedene Ebenen und fügen ein höllisch tiefes Solo ein. Oldschool Metaller mit Hang zum Death Metal werden hier glücklich, extreme Speed-Thrasher auch. Meine Fresse ist das geil. Chile ole! Bei einundzwanzig Minuten Spielzeit ist die Bezeichnung EP in Form eines Mini Albums passend gewählt, macht man also gar nichts verkehrt!

Wertung: -/10
Autor: Joxe Schaefer