OSMIUM GUILLOTINE – a million to one

Tja, Leute! “A Million To One” ist eine dieser kleinen Überraschungen zwischendurch, zumal weder das billig-thrashige Coverartwork, noch die lustigen Bandfotos mit Sonnenbrillen, Grimassen und Fellmütze darauf schließen lassen, dass man es hier mit absolut ernsthaftem, wahrlich epischen Heavy Metal zu tun bekommt! Los geht’s gleich mit einem Elfminüter, dem Titeltrack, mit klasse fetten Riffs, die bis zur letzten Minute beeindrucken. Okay, ganz junge Maiden sind mit drin, sonst geht das in Richtung früher Iron Angel oder den alten War Machine, falls sich noch jemand an ihre Demophase erinnert. Gegen Ende der Songs wird thrashig die Riffintensität erhöht, man gibt noch einmal richtig Gas zum Finale. Eine absolut kurzweilige Angelegenheit. Wers nicht glaubt, lässt sich gleich mal von “Paradox” den Arsch versohlen. Von purem und rifflastigen Metaldreschriffs eingerahmt, erscheint das akustische “Metal Man” wie ein Alien, allerdings muss man dem Fünfer aus Essex auch hier absolut große Songkunst bescheinigen, auch weil es null kitschig wird. Davon, etwas Punkflair und von der Motörhead Huldigung mit vielen Zitaten und dem Titel und der Tribut-Textpassage “He Played Rock ‘n’ Roll” mal ganz abgesehen, liefern die Briten auf ihrem zweiten Album griffigen Riffmetal mit Twin-Guitars und ordentlich Ausdruck. Die Riffgitarren haben etwas zu sagen und sprechen. Da gibt es viel zu wenig von. Das einzig verbliebene Originalmitglied, Drummer James Balcome, hat ganz offensichtlich eine absolut schlagkräftige Truppe am Start, die Welt des Heavy Metals zu erobern, davon und nichts anderem zeugt dieses Album. Als nächstes wünschen wir uns diese Jungs mit genau diesen Songs live auf unseren Bühnen! Habe lange keine neun Punkte mehr vergeben, doch jetzt geht’s es nicht mehr anders, denn nur Gutes verdient den Namen Heavy Metal!

Wertung: 9/10
Autor: Joxe Schaefer