PARAGON – controlled demolition

Paragon sind wohl zusammen mit Running Wild, Gamma Ray, Helloween und Iron Savior die bekanntesten Vertreter des Heavy Metals aus der schönsten Stadt der Welt. Die Rede ist natürlich von der Hansestadt Hamburg, der Perle des Nordens. Aber genug des Lobes und zurück zum eigentlichen Thema. Das Quintett von der Elbe ist mittlerweile fast dreißig Jahre im Geschäft und bis heute seinem Stil treu geblieben, obwohl man auch mal links und rechts des Weges geguckt hat und damit nicht immer gut angekommen ist. Trends ist man nie gefolgt und alleine dafür haben Paragon Respekt verdient. Unvergessen sind auch frühere Konzerte im legendären Headbangers Ballroom, der leider auch schon vor vielen Jahren im Zuge der Stadtmodernisierung die Tore schließen musste. Der Fünfer ist aber auch weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt, auch kein Wunder bei konstant guten Alben, derer es mittlerweile elf gibt. Somit liegt also Album Nummer zwölf hier vor mir. Ein irgendwie vertrautes Bild gibt das Cover mit einem Schädel mit Gasmaske ab. Frisch und modern, aber trotzdem irgendwie Old School.

Als erstes wird einem gleich der Titeltrack um die Ohren geschmettert. Geiles Instrumental-Intro, das mich etwas an Goblin erinnert. Dieses geht über in ein nettes, Slayer-anmutendes Gitarrenintermezzo. Mit solch einer Mischung haben Paragon schon einmal meine volle Aufmerksamkeit.

Mit “Reborn” geht es dann voll zur Sache. Klassische Heavy Metal Größen, gerade aus deutschen Landen, hört man an allen Ecken heraus. Schöne rollende Nummer mit einem Chorus, der im Laufe der fünfzig Minuten immer mal wieder Verwendung findet. Eine unerwartet hohe Geschwindigkeit und Härte fallen auch schnell ins Augenmerk. Geile Gitarrensoli wechseln sich mit messerschaften Riffings ab.

Hymnenhaft geht es mit “Mean Machine” weiter. Eine mächtige Midtempo Nummer, die viel vom Gesang von Andreas Babuschkin lebt. Sehr abwechslungsreich und energiegeladen.

Genau diese Attribute vereint auch der hervorstechende Track “Deathlines”. Hervorstechend ist nicht nur seine Laufzeit von achteinhalb Minuten, sondern auch seine toll ausgearbeiteten Spannungsbögen. Beginnend als Ballade, die sich in eine Ekstase ergießt, um am Ende wieder ruhig auszuklingen – echt stark gemacht.

Die folgenden Tracks haben einen fast durchgehend hohen Härtegrad, der den Jungs gut zu Gesicht steht. “Black Widow” ist wider Erwarten kein Cover, sondern ein weiterer Tritt in den Allerwertesten. Das schöne Geballer bildet zusammen mit “…Of Blood And Gore” leider auch schon die letzten Songs des Albums.

“Controlled Demolition ist für mich eines der besten Paragon Alben, auch ohne Coverversion. Besonders die echt fette Produktion mit ordentlich Druck ist ein weiterer Pluspunkt dieses Albums. Der Titel passt bei dem Zerstörungspotential wie die Faust aufs Auge – somit haben die Fünf hier ein wirklich rundes Werk abgeliefert.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen