PHANTOM FIRE – eminente lucifer libertad

Der Begriff Punk regiert hier aber ganz schön, dafür dass wir Speed und Black erwartet haben. Einen räudigen Highspeed Einstand liefert der Opener „Bloodshed“, in dem man es mit und ohne Doublebass auf den Punkt bekommt. Das befremdliche Intermezzo „Eminente“ sorgt an Trackposition zwei eher für Fragezeichen, doch im Anschluss rockt „Derive From Ash“ sowas von erdig, dass dieses Midtempo sofort überall reingeht und witwippen lässt. Danach prügelt dir „Ritual“ wieder die Falten aus dem alten Sack, rotzig und erbarmungslos. Die tackernden Bassanschläge im Uptempo machen dich bekloppt, genau das muss von den Jungs aus Bergen wohl auch beabsichtigt worden sein. Das klinisch tote „Satanic Messenger“ fällt dann wegen reiner Synthiemalträtierung völlig aus dem Rahmen und zieht die Gesamtwertung total nach unten. Wenn man sich Phantom Fire nennt, darf so etwas nicht passieren! Auch deswegen, weil man mit der Gitarre etwas kann, was „De Taptes Dans“ wieder punkig wie eindrucksvoll unter Beweis stellt. Nach der Tempoanhebung sogar sehr eindrucksvoll. Na gut, jetzt kommt es wahrscheinlich noch darauf an, wieviel Dosenbier man schon intus hat, und Abgedrehtes ist bei einem solch hohen Energielevel meist immer gut. Aber das zieht den Gesamteindruck der elf Tracks für jeden metallischen Undergrounder in die falsche Richtung, ohne gleich alles in Frage zu stellen. Das und die Frage, warum das personifizierte Abbild auf dem Coverartwork geschlechtslos geblieben ist, wo doch heute alles nach Multisex schreit, dürfte ausreichend als sicheres Zeichen von doch etwas beabsichtigter Altschuligkeit begründet werden.

Wertung: 5/10
Autor: Joxe Schaefer