PHANTOM WITCH – forced to worship

Auch das zweite Album der Kalifornier, wie das 2019er Debüt „Death As We Know It“, erscheint eigenverantwortlich. Zuerst spannt uns das unverzerrte Intro „Soldier’s Sorrow“ für nur eine Minute auf die Folter, dann zeigt uns „Crusader“ die Harke. Die fünf Kaliformier spielen rohen Oldschool Thrash mit zwei scharfkantigen Riffgitarren. Soli werden dabei nicht vergessen und fallen nicht zu knapp aus. Beim Klang des Basses wird schön genagelt, dass wir ihn im rasenden „Borderline“ noch heraushören können und wir begrüßen einen wilden Zahnziehtieftöner in „Day Of Reckoning“. Für einen Song wird einmal der Bereich des Thrash verlassen, denn der Siebenminüter „All Hail The Coven“ kann in seiner ersten Hälfte locker beim melodischen Hardrock einsortiert werden, schließt aber in seiner lauten Phase noch mit einem ausgiebigen und quirligen Solo ab. Und wenn du glaubst die eineinhalb Minuten von „The Guillotine“ kurz vor Schluss seien bestimmt ein Zwischenspiel, wird von einer amtlichen Thrashrakete überrascht. Letztendlich soll nicht verschwiegen werden, dass dieser geilriffige Finaltrack „Black Mass“ der geilste Song der Scheibe sein könnte. Zwar fiel die Produktion der elf Tracks weder zu fett noch zu tief aus, aber Klarheit und Ausdruck kommen jedoch rüber. Die Zielgruppe schafft die Verehrung von ganz alleine, so wie einer ihrer größten Fans, Zetro von Exodus. Doch es wird hier analog des Titels niemand gezwungen, das gut zu finden.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer