POWERTRYP – midnight marauder

Powertryp aus dem beschaulichen Erlangen sagen wohl den wenigsten etwas. Ähnlich ging es mir, als ich den MP3-Ordner öffnete. Also erst einmal das beigefügte Infosheet studieren und tatsächlich kommt mir dann sogar das Bandlogo bekannt vor. Woher? Keine Ahnung… Der bayrische Fünfer ist seit 2010 aktiv und hat 2015 sein erstes und einziges Demo an den Start gebracht. Fast sieben Jahre später ist jetzt also die Zeit gekommen für das Debüt dieser Truppe. Okay, es ist ja allgemein bekannt, dass sich die Uhren in Bayern etwas langsamer drehen, aber dieser Zeitraum ist mal ´ne Hausnummer. Sei es drum, nun ist der erste Longplayer jedenfalls fertig und als kleine Randnotiz bleibt zu erwähnen, dass die zehn Nummern von keinem geringeren als Harris Johns gemixt und gemastert wurden. Der zehnte Song ist übrigens ein CD-Bonustrack, das aber ebenfalls nur am Rande.

Mit dem Bonustrack bringt es Rundling auf stattliche zweiundfünfzig Minuten. Zügig geht es mit dem Opener „Brothers In Speed“ los. Treibender Song, bei dem ich mich aber erst etwas an den Gesang von Fronter Johannes Korda gewöhnen muss. Dem einen oder anderen Atlantean Kodex Fan dürfte der Name auch etwas sagen. Aber zurück zum Power Heavy Metal Opener. Dieser ist amtlich und solide, abwechslungsreich, reißt mich aber nicht vom Schemel. Etwas vorhersehbar, aber okay. Auch die nächsten Songs bringen wenig Innovatives zu Tage. Das ändert sich bei „Bastet“, der mich schon bei den ersten Akkorden fesselt. Echt geile Nummer mit coolen Riffings und mitreißendem Refrain. Bis jetzt mein Highlight der Scheibe und auch mächtig eingängig. Gleiches gilt für „Chapel Of Steel“, der sehr heavylastig ist und damit eher meinen Geschmack trifft. Einige Songs haben mir einfach zu viele eintönige Strecken wie etwa das knapp neunminütige „Out Of Ashes“, das nach zwei Minuten erst beginnt. Die verbleibenden beiden Songs sind für mich auch eher unspannend und packen mich nicht wirklich.

Tja, Powertryp haben mit „Midnight Marauder“ ein solides Album an den Start gebracht. Nicht so mein Ding, aber wer auf Power- und Heavy Metal steht, sollte hier mal reinlauschen.

Wertung: 7/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen