PRIPJAT – chain reaction

Wer sich mit dem Reaktorunglück in Tschernobyl auskennt, der weiß auch, was der Name Pripjat bedeutet. Und wer sich mit Thrash Metal auskennt, der weiß, welcher Stil zu dieser Thematik passt. Allerdings gibt es auch ne Menge Thrasher, die das drei Jahre alte Debütalbum “Sons Of Tschernobyl” auf der Uhr haben, aber die munter auftretende Band noch immer nicht live gesehen haben. Das kann nach diesem Album nur noch eine Frage der Zeit sein. So ein fies heller Schrei von Kreisch-Shouter und Gitarrist Kirill Gromada ist das Startsignal für neun Fräsgänge und einem Intermezzo bei nicht zu fettem, aber aufgeräumten Sound. Die Kölner haben alles drin, was ein Thrashalbum so braucht, von hohen Tempi zu vielen zündende Riffideen, die sich im Geschrubbe hervortun, ist alles vorhanden. Kleinigkeiten wie wechselnde Soli, die Glocke nach “The Seed”, die genial gerittenen Riffs im Finale von “Bowed, Yet Unbroken” machen es aus, dem großen Ganzen weitere Durchläufe zu schenken. Nur der schwerer angelegte Abschließer “Returnless” wird im Midtempo gehalten und lässt das hervorragende Zweitwerk von Pripjat langsam ausklingen. Man achte in Zukunft auf diese Band, wenn man in diesem Stil zu Hause ist

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer