PROTECTOR – summon the hordes

Protector sind für mich etwas ganz besonderes. Nicht nur, weil ich sie für eine unglaublich gute Liveband halte, die immer auf den Punkt abliefert, sondern auch, weil sie durch viele Höhen und Tiefen gegangen ist und sich dabei immer treu geblieben sind. Band Urgestein Martin Missy ist Mitte der 90er nach Schweden übergesiedelt, wo er im Jahre 2011, nachdem die Band auf Eis lag, sich drei neue Mitstreiter zusammensuchte und Protector damit auf die Bildfläche zurück brachte. Gerade mit dem letzten Album “Cursed And Coronated” machte man viele positive Schlagzeilen und erwartungsgemäß ordentlich Wind. Im Jahre 2019 ist es nun an der Zeit, mit “Summon The Hordes” an den Vorgänger anzuknüpfen.

Zehn Songs pure Aggression sind hier auf knapp vierzig Minuten verewigt. Thrash / Death Metal wie ihn einfach nur Protector schreiben und spielen können. Martin keift sich wie gewohnt hasserfüllt die Seele aus dem Leib. Bereits der erste Track “Stillwell Avenue” macht deutlich, warum die Band seit nunmehr 33 Jahren erfolgreich ist. Bereits erwähnte Aggression gepaart mit abwechslungsreichen Geschwindigkeitswechseln, die auf den Punkt sitzen. Bei “Steel Caravan” haben die Schweden schöne rollende Bangparts eingebaut, die das ansonsten doch recht hohe Tempo immer wieder angenehm unterbrechen. “The Celtic Hammer” klingt schon leicht nach einer treibenden Hommage an die Schweizer Celtic Frost. Cooler Song, bei dem die knackig, sägenden Gitarren mal richtig gut zur Geltung kommen. Der Titeltrack prügelt sich in die Gehörgänge und entfacht hier ein mächtiges Inferno- geile Nummer und den Mitsingchorus kann ich mir live ziemlich fett vorstellen. Absolut stark und für mich einer der besten Songs ist “Three Legions”, der wie eine ungezügelte Dampfwalze über einen kommt. Ebenfalls sehr geile Tempowechsel mit einem geilen schleppenden Mittelpart voller Energie. Für den knapp zweiminütigen Rausschmeißer “Glove Of Love” sammelt der Vierer noch einmal alle Kräfte zusammen und prügelt sich hier wild durch den wohl schnellsten Song der Scheibe.

Mit “Summon The Beast” haben Protector es wirklich geschafft, ihr Vorgängeralbum noch zu übertreffen. Eine unbändige Spielfreude und scheinbar unbegrenzte Energie zeichnen die Schweden aus, mich mit dem aktuellen Werk zu überraschen und auf ganzer Linie zu überzeugen. Top Leistung Jungs!

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen