REVIVER – a thousand lives

Was hilft am besten gegen einen Kater? Klar, Kaffee und Metal gehen immer! Den musikalischen Anfang machen an dem heutigen, sonnigen Sonntag Reviver aus dem nördlichen Holland. Das Quintett, das bereits Mitte der Neunziger aktiv war und 2006 dann vorläufig die Segel strich, ist seit fünf Jahren wieder aktiv und siebzehn Jahre nach ihrem selbstbetitelten Debüt erscheint dieser Tage ihr zweiter Streich. Das Folgewerk hört auf den Namen „A Thousand Lives“. Das 2005er Album „Reviver“ hat mächtig gute Kritiken eingefahren und entsprechend hoch sind natürlich die Erwartungen. Ein martialisch buntes Cover mit einem geflügelten Transformer passen schon mal ziemlich gut zum progressiven Power Metal der Niederländer. Klassische zehn Songs stehen auf der Trackliste und mit siebenundvierzig Minuten bekommt der geneigte Fan auch eine anständige Gegenleistung für seine schwer verdiente Kohle.

Los geht es mit anständig drückenden Gitarren, die von einem ebenso druckvollen wie dynamischen Schlagzeug flankiert werden. Fronter Patrick van Maurik, der auch mal kurzzeitig bei den Hamburger Melodic Power Metallern Tragedian aktiv war, macht einen erstklassigen Job und ist auch in schwindelerregenden Höhen jederzeit treffsicher. Auch der folgende Titeltrack kann durchaus mit seinen leicht progressiven Einschlägen bei mir punkten. Coole Melodielinien machen die Songs spannend und abwechslungsreich. Beeindruckend ist aber für mich hauptsächlich die Kraft der Songs. Selbst bei leiseren Tönen, wie in „You Belong To Me“ machen Reviver eine gute Figur, echt epische Nummer. Das folgende „Our Voice“ tritt dafür dann ordentlich aufs Gas und ist größtenteils eine schön zügige Power Metal Nummer.

Puh, für die erste Scheibe des Tages ist das mal ne handfeste Ansage. Reviver glänzen mit tollen Melodien, verspielten Gitarrenparts, einer echt fetten Produktion und einem charismatischen Fronter, der zu jeder Zeit absolut auf den Punkt ist. Kurzum eine super vielschichtige Fortsetzung der Discographie. Bin echt überrascht, dass es immer wieder Power Metal gibt, der mir gefällt. Alleine dafür gibt es schon anständig Punkte.

Wertung: 9/10
Autor: Tino-Sternagel-Petersen