RIOT V, WOLFEN

Hagen, Kultopia, 27.07.2018


Gerade noch auf dem Summernight Open Air gewesen, wo man erleben durfte, wie sich Steelpreacher durch Andy (Foto: rechts) an der zweiten Gitarre verstärkt haben, schauen wir uns doch mal wieder einen Gig mit seiner Kölner Truppe an. Sechs Alben haben Wolfen am Start und sie wollen auch das neueste davon supporten, das den Titel “Rise Of The Lycans” trägt. Direkt um 20:00 Uhr geht’s los, dann sorgt man mit amtlichem Metalgeriffe und hellerer Brüllstimme dafür, dass bei den Temperaturen tatsächlich ein paar Haare vor der Bühne fliegen. Die Kölner kommen sofort an, denn es gibt schon vor dem dritten Stück „Forgotten Dreams“ Wolfen-Rufe. Die Anwesenden im Kultopia machen super mit. Shouter Andreas zeigt sich sehr zufrieden und bedankt sich bei den Hagenern, bis er feststellt, dass die meisten von Auswärts angereist sind. Bei den Temperaturen gibt es auf der Bühne eher verhaltene Action und man passt auf, dass sich die Kabel der Gitarren nicht verheddern. Nach „Succubus“ und ihrem Anthem ist Schluss nach fünfzig Minuten. Schnell noch ein Foto mit der Menge Fans, die noch nicht nach draußen an die frische Luft geflüchtet ist.


Schon seit einigen Tagen erreichen die Temperaturen deutlich mehr als dreißig Grad, aber wenn Riot aufspielen, auch in einer Halle, muss man da einfach hin. Zwar ist das neueste Album “Armor Of Light” nicht ganz so prall wie der Vorgänger “Unleash The Fire” ausgefallen, doch wer noch vor Augen und in den Ohren hat, wie ihr Headlinergig im Jahre 2014 auf dem übrigens gerade zeitgleich stattfindenden Headbangers Open Air gezündet hat, wo sie übrigens am Folgetag wieder headlinen, kann hier und heute unmöglich fernbleiben. “Flight Of The Warrior“ heißt das erste Highlight und danach darf das Kultopia „Outlaw“ und „Johnny‘s Back“ erleben. Todd Michael Hall sucht den Kontakt zum Publikum, geht für Shakehands auf die Fans zu und erklärt, dass die Setlist wegen den Temperaturen nicht halbiert wird. Den Gitarrenkoffer des vor sechs Jahren verstorbenen Mark Reale, dem letzten Originalmitglied, haben sie nicht mehr dabei. Geblieben sind aber ein arschvoll treffsicherer Melodien; die Vocallines davon werden dargebracht von der sicheren Bank Todd Michael Hall. Die Frontleute tragen einheitlich Schnürhosen und jeder lässt sich auf beiden Bühnenseiten blicken. “Heavy Metal Machine“ schließt sich an, und nach “Angels Thunder, Devils Reign“ vom neuen “Armor Of Light” Album verschießen sie den coolen Pfeil „Angel Eyes“. Todd zieht erst zu „Take Me Back“ sein Shirt aus und rät dem Publikum dazu, das auch zu tun. Ein Fan in der ersten Reihe hat heute Geburtstag, so wird er von Mike Flyntz mit Pics beschenkt und bekommt von Basser Don Schnaps aus der Flasche. Zu „Swords And Tequila“ kreist natürlich eine Tequilapulle. Bevor irgendwer glaubt, “Warrior“ sei das letzte Stück gewesen, folgt nach “Thundersteel” Rufen der geforderte Favorit der Menge, die alles mitsingt. Die Antwort auf nicht enden wollende Riot Rufe ist noch ein relaxtes “Sign Of The Crimson Storm”, bevor sich die Band nach etwas über achtzig Minuten Spielzeit bei den Fans verabschiedet. Nach diesem Klasseding der New Yorker, mit einer wenig Wünsche offen lassenden Setlist, sollen die Worte von Mike Flyntz diesen Bericht abschließen: “This Band Is Immortal!”

Autor & Pics: Joxe Schaefer