ROYAL HUNT – dystopia

Die dänischen Melodic-Urgesteine Royal Hunt geben sich mit einem neuen Longplayer die Ehre. Mit ihrem nunmehr fünfzehnten Studioalbum zeigen die Jungs, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Auch “Dystopia” veranschaulicht, warum die Skandinavier zurecht seit Jahrzehnten ganz oben in ihrem Genre stehen. Wieder einmal wird man in den von Royal Hunt ganz eigenen Kosmos gebeamt. Direkt zu Anfang möchte ich aber gleich ein wenig meckern. Wenn ich mit einem orchestralen Intro starte, erwarte ich einfach, dass es im Anschluss direkt knallt und die Post abgeht. Leider wird das durch vollkommen unnötige Sirenen unterbunden. Schade. Das nimmt dem folgenden „Burn“ die Stärke, welche der Song definitiv hat. An dritter Stelle folgt mein erster Anspieltipp „The Art Of Dying“. Trotz knapp neun Minuten ein richtig geiles Teil. Der Titel zeigt mir persönlich mal wieder, warum ich durchaus auch vieles aus dem Bereich Melodic- und Powermetal mag. Alles was dieses Genre ausmacht, wird hier vereint. Sehr geile Hooks, tierisch starke Melodien, markante Stimme und ein unvergesslicher Refrain. Mega. Vierter Titel und direkt mein zweiter Anspieltipp „I Used To Walk Alone“ ist eher ein Stück für die ruhigeren Stunden. Starke Ballade, die mit Unterstützung von Alexandra Andersen das richtige Flair bekommt. Ich denke, wenn man so lange im Geschäft ist wie Royal Hunt, darf man sich auch einiges erlauben, aber Boyband Einflüsse wie auf „The Eye Of Oblivion“ gehen mir dann doch ein bisschen zu weit. Auch „Hound Of The Damned“ wird durch experimentelle Einflüsse etwas verhunzt. An sich ein richtig guter Song. Da frage ich mich doch, ob das sein muss. Mit „The Missing Page“ beginnt nun ein, man könnte sagen, abgetrennter Teil des Albums. Die orchestralen Parts bauen in „Black Butterflies“ eine ganz eigene Stimmung auf, die aber zum bisherigen Album total konform geht. Prima ausgearbeitet. Mit „Snake Eyes“ und dem Outro „Midway“ findet „Dystopia“ einen würdigen und sehr gediegenen Ausklang. Mein Fazit ist, wie vorhin schon erwähnt, dass Royal Hunt ganz oben in ihrem Bereich des Metal agieren. Nicht umsonst stehen sie grad in Japan auf Platz drei der dortigen Metalcharts.

Line-up:
Andre Andersen – Keyboards
D.C. Cooper – Vocals
Andreas Passmark – Bass
Jonas Larsen – Guitar
Andreas „Habo“ Johansson – Drums

Wertung: 7/10
Autor: Hessie James