RUNESPELL – order of vengeance

Da hat ihr Debütalbum „Unhallowed Blood Oath“ noch nicht einmal ein Jahr auf dem Buckel, da wird schon ein zweites Album nachgeschoben. Ein Schnellschuss ohne Qualität? Sicher nicht, das sei gleich vorweg angeführt. Der Beginn des stimmungsgeladenen und eröffnenden Zehnminüters „Retribution In Iron“ erscheint noch recht lieblich, bis die Wand von Sound sich allmählich aufbaut und bei Einsetzen einfach mitreißt. Dabei werden von dem alleinherrschenden Australier mit dem Pseudonym ‚Nightwolf’ angenehme Feelings vermittelt; wohlige Wärme macht sich breit. Es kriecht geradlinig wie straight am Stück aus den Speakern, bis er sich in „Destiny Over Discord“ weiter öffnet. Die Gitarren streuen Leads ein und das Drumwerk bleibt doomig relaxt, bringt aber mehr Ideen. Zu “Night’s Gate” kommen Synthies und Akustikgitarre zu kurzen Auftritten. Wenn man ihnen einen Folkeinfluss nachsagen will, dann muss man auch wissen, dass man sich auf eine Black Metal typische Instrumentierung beschränkt und eben auch mit dieser keine quälenden Dudeleien entfacht. Was sich in den Kopf schraubt, sind zähflüssige Grollausmaße aus der Tiefe. Und wem viele Wiederholungen nicht passen, bekommt hier auf den Punkt gebrachte Ideen ausgewalzt, welche einfach die Stimmung ausmachen. Starke Sache, fließt gut rein und wird sicher in Zukunft häufiger abgespielt. Funktioniert sogar bei 28° C auf der Sonnenliege.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer