RUTHLESS – the fallen

Ruthless gehören wie einige andere US Metalbands zur Kategorie der Kultbands. Nach der tollen EP „Metal Without Mercy“ (1985) und dem nachfolgenden Album „Discipline Of Steel“ (1986) löste sich die Band 1988 noch zur Prime Time des Metals auf. Konnte mich das Reunionalbum „They Rise“ (2015) noch nicht vollständig überzeugen, legte die Band aber gute Auftritte auf dem Keep It True und dem Frost And Fire hin und konnte auch mit dem 2019er Album „Evil Within“ bei mir punkten. Das im Januar 2024 erschienene vierte Album „The Fallen“ überzeugt durch abwechslungsreiches Songwritting und eine druckvolle Produktion. Nach dem heavy Titeltrack, fräst sich das anschließende „Dark Passenger“ brutal durch die Gehörgänge. Das markante Grundriff katapultiert das Quartett aus L.A. zurück in ihre Glanztage Mitte der 1980er Jahre. Spätestens nach der speedigen Abrissbirne „Betrayal“ ist klar, dass die Band keine Gefangenen machen will. Nach dem Headbanger „No Mercy“ und dem Triolengewitter namens „Dead Fall“, lässt man es „End Times“ erst mal ruhiger angehen. Das durch Akustikgitarren eingeleitete Stück steigert sich zu einem groovigen, schleppenden Rocker. Nach dieser kurzen Verschnaufpause rollt die Dampfwalze mit „Soldiers Of Steel“, welches durch einen eingängigen Refrain im Ohr hängen bleibt, gnadenlos weiter. Das anschließende „Thulsa Doom“ erlaubt nochmals eine kurze Verschnaufpause, bevor mit „Order Of The Dragon“ nochmals die Hölle losbricht. Das rockige „Live To Die“ bildet einen schönen Abschluss dieses echt gut gewordenen Albums. Ruthless können immer noch amtlich Gas geben. Mit diesem Material im Gepäck würde ich die Band gerne wieder einmal auf europäischen Bühnen sehen.

Wertung: 8,5/10
Autor: Steph Bachmann