RYGHÄR – thurmecia eternal

Im Ursprung nicht wirklich für mich bestimmt, widme ich mich diesem Debüt dennoch mal. Ryghär ist wohl, ähnlich wie mir, den Wenigsten ein Begriff. Ein kurzer Check zeigt lediglich eine Single aus dem Jahre 2020 und dieses nun vorliegende Album der Fünf aus Texas, die sich dem epischem Heavy Metal verschrieben haben. Wirklich bekannte Namen sind in dem Line-up auch nicht zu finden, also widmen wir uns direkt dem wichtigstem: Der Musik.

Das Debüt mit seinen neun Tracks und einer Laufzeit von rund neununddreißig Minuten beginnt mit dem eineinhalb minütigen Intro „A Castle, A Still Lake, A Forest And Valley Deep“. Bei der Länge der Titel kommen mir unweigerlich Bal-Sagoth in den Sinn, die mit der „Starfire Burning Upon…“ Scheibe wohl bis heute unangefochten an der Spitze der längsten Songtitel stehen. Aber zurück zum Thema: Nach dem düsteren Instrumental-Intro wummert es gleich ordentlich beim Folgetrack „Cair Vasturhaf A Flaming Sunset On The Parapets Of The King Of The West“. Schwere Bassläufe und ein ziemlich kraftvoller und treffsicherer Fronter namens Ryghär Highwind lassen mich aufhorchen. Der Song hat tolle, epische Strecken und in Verbindung mit den melodischen Cleanvocals reißen mich Ryghär echt mit. Die Jungs haben sehr viel Augenmerk auf die Details gelegt, wie etwa das kurze und prägnante Intro zu dem ebenfalls sehr melodiösen „A Desperate Plan On The Field Of Battle“. Damit wird immer wieder eine bombastische Atmosphäre geschaffen. Auch vor Keyboardeinsätzen wird nicht zurückgeschreckt, sondern passt sogar ziemlich geil in den Track. Eingebettet in zwei sehr stimmungsvolle Instrumentalstücke liegt der Kracher „A Baleful Wind Cries Above The Ziggurat Esoternium“, der mächtig energiegeladen in die Gehörgänge läuft. Dazu ist der Track auch noch recht zügig auf den Beinen, hat aber dennoch diese Ryghär-typischen Melodiestrecken. Das teils stampfende „Hammers In The Halls Of The Deep“, lässt Bilder von Zwergen in den Minen Morias vor meinen Augen erscheinen. Was für eine bombastische Nummer, die mich echt fesselt. Die beiden finalen Tracks sind dem Ryghär Fan bereits bekannt von eingangs erwähnter 2-Song Single, die ebenfalls den Namen „Thurmecia Eternal“ trägt. Beide Nummern sind mit Tastenklängen und coolen Soli gespickt und sehr vielschichtig, auch vom Tempo. Deutlich dünner im Vergleich zu den vorherigen Tracks ist die Stimme, die hier doch teils etwas dünn klingt. In dieser Hinsicht hat Shouter Ryghär Highwind einen Riesenschritt vorwärts gemacht.

Als Fazit bleibt mir nur ein Wow. Ryghär haben mit „Thurmecia Eternal“ ein echt starkes Debüt von der Leine gelassen. Fans von Visigoth, Eternal Champion oder Megaton Sword sollten hier mal das ein oder andere Ohr riskieren – es lohnt sich!

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen