SARKRISTA – sworn to profound heresy

Bei dieser Band hatte Joxe wohl sofort mich im Kopf, da ich tatsächlich etwas mit Sarkrista gemeinsam habe. Das Quartett und ich leben im nördlichsten Bundesland, dem schönen Schleswig-Holstein. Aber Spaß beiseite, denn hierbei handelt es sich um eine Black Metal Band und bei diesem Thema geht man ja bekanntlich zum Lachen in den Keller. Das Quartett aus dem hohen Norden zelebriert dieses Jahr ihr zehnjähriges Bandbestehen. In dieser Zeit können die Robenträger auf acht Veröffentlichungen zurück blicken, davon zwei Full-Length. Der dritte Longplayer mit dem Namen “Sworn To Profound Heresy” steht heute zur Begutachtung an.

Nach dem bedrückend düsteren Intro geht es mit dem Titeltrack direkt ohne zu blinken auf die Überholspur in die Hölle. Kalte, klare Gitarren gepaart mit Blastbeats und einem hasserfüllten Kreischgesang machen schnell deutlich, dass Sarkrista keine Gefangenen machen wollen. Dennoch wird hier dank einiger Tempowechsel hin zum Midtempo ordentlich Abwechslung geboten. Wow, habe schon lange nicht mehr so authentischen Black Metal gehört. Hier kommen schnell Erinnerungen an alte Zeiten auf, als Black Metal Bands noch mit Corpsepaint, Nieten und Patronengurten auf der Bühne standen und Blut oder Feuer spuckten. In “Ablazing Ritual Torches” wird mal etwas neben den Standard Black Metal Akkorden etwas experimentiert, was dem Track etwas außergewöhnliches verleiht. Ebenfalls aus der Art sticht das melancholische “Destroyer Of The Sun”, was einem langsam und treibend die Luft nimmt – coole Nummer, die mit einem Klavierintermezzo ihren Ausklang findet. Der Schlusspunkt in Form von “A Whisper From Forgotten Coffins” ist dann eine absolute Offenbarung. Hier haben die Jungs so viel Abwechslung rein gepackt, dass einem der Mund offen stehen bleibt. Okkult, atmosphärisch, düster, bedrückend… hier macht man in gut achteinhalb Minuten ein Wechselbad an Gefühlen durch und besonders der stimmungsvolle Ausklang treibt einem die Gänsehaut auf den Körper.

Sarkrista haben mit ihrem dritten Werk ein pechschwarzes Ausrufezeichen gesetzt. Hier stimmt echt alles, denn die Jungs haben es geschafft einen Bogen zwischen Old School Black Metal und der Moderne zu schlagen. “Sworn To Profound Heresy” zieht einen magisch in seinen Bann und lässt einen nicht mehr los.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen