SAVIOUR – memories of a spirit sentenced

Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich den Namen Saviour gegeben haben, sind dies hier die Deather aus Chile. Was an Metal aus dem Land kommt, bürgt obermeist für Qualität und kommt ohne Trendsetterei aus. Das sporadische Piano zu Anfang macht es nicht spannend, aber der Hörer sucht alsbald nach genauerer stilistischer Einordnung. Und tatsächlich wird auch hier nah an der Oldschool Naht entlanggezogen, obgleich irgendwas erscheint hier anders als das meiste aus Südamerika. Der Fünfer setzt markant auf eine urwüchsige Spielweise, dazu unbändiges Geschrei und Gebrüll. Quirlige Drums kloppen gut was weg, doch es poltert leicht holprig, wozu im krassen Gegensatz die modernere Produktion voller Klarheit steht. Ein großes Lob muss der Leadgitarre ausgesprochen werden, denn was die an markanten Soli raus hallt, ist beachtenswert. „Sorcerers Malediction“ rockt mit einem Riff für den Nacken etwas metallischer los, sehr straight ballert auch „Accumulator Of Souls“ danach los. Man muss kein Prophet sein, um im Sound der Ballermänner Thrashaffinitäten erkennen zu können. Kurze Synthieunterstützungen bleiben punktuiert und fallen nicht ins Gewicht. Letztendlich doch geilerer Scheiß, als anfangs gedacht. Die Ohren müssen den neun Tracks dieses Debütlongplayers gleich noch einen Durchlauf abverlangen.

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer