SINMARA – hvisl stjarnanna

Obwohl Sinmara auf ihrem zweiten Album nach dem Debüt „Apothic Womb“ aus 2014 den Black Metal nicht neu erfinden, können sie mit dichten Sounds, reichlich Atmosphäre und ordentlich Getöse der angenehmen Art Akzente setzen. Die sechs ineinander übergehenden Songeinheiten mit je um die sieben Minuten langen Spielzeiten sind Klangberge beachtlichen Ausmaßes und eindringlicher Tiefe. Durch ein klassisches Fünfer Line-up mit zwei Gitarren können die Akteure aus Reykjavik obendrauf Melodiebögen wiegen lassen, als Krone jedes Felsens. Synthies kommen vor, spielen aber untergeordnete Rollen. Wenn auf dem Coverartwork noch nicht alles ganz vernebelt ist, kann das aber bei Genuss dieser Scheibe im Kopf des Hörers entstehen, mit konkreter Suchtgefahr. Ganz klar sind hier keine Neulinge am Werk. Die Agenda eines jeden Mitglieds weist Zeugnisse mehrerer isländischer Bands auf; Almyrkvi und Svartidaudi liest man da mehr als einmal, sogar von den Iren Sidhr. Wer das Zeug von Van Records regelmäßig abfeiert, wird das auch bei „Hvisl Stjarnanna“ tun. Nur könnten das diesmal noch ein paar Interessenten mehr tun.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer