SKYHAMMER – the skyhammer (EP)

Sonntagmorgen, die Sonne scheint und der Kopf ist noch etwas schwer von einem langen und alkoholreichen Abend mit Freunden, regelkonform natürlich als Onlineveranstaltung. Da kommt etwas Power Metal aus Down Under genau recht, um wieder auf Spur zu kommen. Der Fünfer aus dem südlichen Adelaide existiert seit acht Jahren und nach der ersten EP “Skyhammer” aus 2016 legen die Aussies mit “The Skyhammer” jetzt mit der nächsten EP nach. Sonderlich einfallsreich sind die Titel jetzt nicht wirklich, aber entscheidend ist, was drin steckt. Das sind in diesem Fall ganze sechs Songs mit einer Laufzeit von über sechsundzwanzig Minuten. Das ist schon mal ne Hausnummer.

“Beyond The Walls” eröffnet das Werk und sofort fällt mir positiv der knackige Gitarrensound auf. Nicht ganz so positiv kommt bei mir der Gesang rüber. Shouter Steve Labadi klingt teilweise angestrengt, aber im nächsten Moment geht er mit der Stimme in schwindelerregende Höhen und überzeugt auf ganzer Linie. Streckenweise klingt gar etwas Blaze Bayley-mäßiges durch. Die Songs sind gut strukturiert und homogen, große Überraschungen sucht man hier aber vergebens. “Chains Of Life” mit seinen fast sechs Minuten kommt zwar echt dynamisch und druckvoll rüber, aber wirklich was hängen bleibt bei mir nicht. Obwohl der Mittelteil mit Akustikgitarre schon was hat, das muss ich sagen. Das anderthalbminütige Instrumental “Into The Chamber” hat schon fast etwas sakrales. Dazu bildet der anschließende Titeltrack einen schönen Kontrast und geht gut nach vorne.

Auch hier ist ‘ne Menge Abwechslung zugegen, mich fangen etwa die coolen Bangparts in dem Track. Ein schönes i-Tüpfelchen zum Ausklang ist das Kenny Loggins Cover aus dem Jahr 1986. “Danger Zone” aus dem Film “Top Gun” ist ein echter Klassiker und von Skyhammer musikalisch echt cool umgesetzt. Aber auch hier ist für mich wieder der Gesang das Manko.

“The Skyhammer” ist eine starke, modern und klar klingende EP, die mir etwas zu klinisch ist. Technisch haben die Fünf echt was auf dem Kasten, leider packt mich dieses Teil nicht wirklich. Dennoch würde ich hier mal solide sieben Punkte zücken.

Wertung: -/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen