SÖLICITÖR – same

Heute geht es mal in die Vereinigten Staaten von Amerika. In früheren Zeiten für mich das Land des Metals, hat es sich doch im Laufe der Zeit stark gewandelt. In einigen Genres, wie etwa dem Death Metal, sind die USA für mich immer noch ganz vorne am Start. Beim Heavy und besonders Speed Metal verhält es sich ähnlich. Da kommen dann auch schon Sölicitör ins Spiel. Was genau der Name bedeutet,  erschließt sich aus dem beiliegenden Info Sheet. Die vier Jungs und ihre Fronterin Amy Lee Carson suchten einen eingängigen und simplen Bandnamen, der sie nicht direkt in eine Schublade verfrachtet und kamen dabei eben auf Sölicitör.

Der Blick auf das Cover verwurstet so ziemlich jede Heavy Metal Attitüde zu einem eindrucksvollen schwarz-weißen Hingucker. Das gefällt mir schon mal und macht mich neugierig. Ein Blick ins Metal Archiv zeigt, dass die Musiker zwar alle vorher bzw. immer noch in anderen Bands aktiv sind, die wohl aber kaum jemand kennen wird. Oder sagt euch Substrator etwas??? Das ist eine Band und kein Düngestäbchen, nur zur Info…

Die seit dem vergangenen Jahr aktive fünfköpfige Combo lässt mit ihrer selbstbetitelten Debüt-EP sechs Heavy Speed Metal Werke auf den Hörer los. Die ersten beiden Tracks „Nightstalker“ und „Speed Tyrant“ stammen vom 2-Track Demo, welches man erst in diesem Februar auf den Markt brachte. Diese zwei Songs hat man noch mit als Bonustracks auf die EP gebannt. Ein etwas matschiger und roher Sound, besonders bei den Demotracks, versprühen einen Old School Charme, der aber durch Spielfreude und ordentlich Druck schnell wieder wettgemacht wird. Der Gesang von Frontfrau Amy ist ebenfalls mächtig dynamisch und sie schreit sich ohne scheinbar große Anstrengungen durch ihre Parts.

Besonders letzterer, bereits erwähnter Track hat es mir schwer angetan. „Speed Tyrant“ ist für mich jetzt schon das Highlight dieses Speed Metal Infernos. Geiler Aufbau, geiler Refrain, geiler Gesang. Auch die beiden weiteren Songs „Vulture Command“ und „Execution Squad“ strotzen vor guten Ideen und interessanten Strukturen. Die Umsetzung der Ideen ist nicht immer hundertprozentig gelungen, aber genau das macht Sölicitör irgendwie echt sympathisch.

Die siebenundzwanzigminütige EP macht echt Laune und überzeugt vor allem durch seine Power. Das selbstbetitelte Debüt der Seattler hat mich mit seinem Undergroundcharm ziemlich mitgerissen und ich hoffe, dass die Fünf ihren Weg weitergehen und ihre positive Energie beibehalten.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer