SPARTAN WARRIOR – hell to pay

Jaaaa … geil! Das Riff zu Anfang kann schon mal alles. Der eröffnende Titeltrack zeigt gleich, wo es langgeht, wie es sein soll und belebt den Geist der damaligen Zeit in Britannien um 1980, richtig, richtig geil. Warum das so ist, kann man zu großen Teilen schon mal damit erklären, dass Bands der NWoBHM das einfach im Blut haben. Muss ja, die waren schließlich zur Gründerzeit am Start und haben unsere Lieblingsmusik damals mit in die Spur gebracht. Im Falle von Spartan Warrior ist es darüber hinaus noch besonders lobenswert, dass sie dem Stil treu geblieben sind, wie sich das für eine Klassikerband auch gehört. Die Riffs haben die nötige Schärfe, nicht bloß als Härtegrade des Hardrocks abgetan zu werden. Ganz im Gegensatz zu ihren Landsleuten von Salem, die grad mit ihrem neuen Album einen Schritt weiter zurück in die Siebziger gegangen sind. Hier tobt das Reineisen mit “Court Of Clowns”, einem geil trockenen Upspeed Knaller, an dem sich manch jüngere Band die Zähne ausbeißen würde. Die fragil wirkenden Vocals haben durch ihre Schärfe etwas von Terry Jones (R.i.P.) bei Pagan Altar, was man im langsameren und akustischen “Something To Believe In” noch deutlicher hört. Klasse Song, gefühlvoll, aber nicht lahm. Danach bringen sie mit “Walls Fall Down” gleich noch einen zündenden Upspeedraser. Cool auch hier, wie Ur-Shouter Dave Wilkinson, neben Gitarrist Neil Wilkinson das antreibende Original, ganz entspannt seine relaxte Stimme unterbringt. Das war noch längst nicht alles, was sie an schnörkellosem Heavy Metal drauf haben. Das grandiose “Shadowland” geht in Richtung Maiden, “Covered In Lust” rippt und rockt bodenständiger in Richtung Accept. Bleibt ja gar keine Möglichkeit mehr, mal einen Song nicht zu erwähnen, das stehen hier nämlich zehn Oberkracher auf ihrem vierten Album, großartig!

Spartan Warrior sind neben Trespass klar die nächste Band der Welle, die jetzt auf der Schwelle stehen und ihre Visitenkarte für die NWoBHM Festivals abgeben. Die Gestandenen aus Sunderland brachten damals zwei Alben und eines (“Behind Closed Eyes”) nach Wiedervereinigung in 2009, dabei verbreiten sie trotz 60%iger Bandverjüngung noch immer den Spirit und machen es den anderen Combos vor, denn es werden noch weitere der Bewegung aus der Versenkung folgen. Außerdem oder gerade deswegen ist mir eben dieser Sound noch immer lieber, als die allermeisten Retrokapellen mit ihren Siebzigerschlagseiten. Wahrscheinlich deswegen, weils mehr Metal ist. Und “Hell To Pay” ist das sowas von ….

Wertung: 9/10
Autor: Joxe Schaefer