SPIRALSEA – essence (Re-Release)

Und noch ein Gruß aus den Neunzigern. “Essence” war das einzige Album der Thrasher aus Groningen, und das wird jetzt wiederveröffentlicht. Wie so viele andere Sounds aus dieser Zeit, die in diesen Tagen noch einmal das Licht der Welterblicken dürfen, klingt auch diese Scheibe so wie damals. Es tackern die Drums mit kaltem Hall wie in einem gekachelten Raum. Damit tagen diese noch deutlicher die Verantwortung für Straightness und alles läuft geradlinig wie auf Schienen. Dabei liefern kantige Riffs etwas Schmutz. Noch mehr die uncleanen Vocals, die in “Passed Away” gleich mal ihre Nähe zur Versrhythmik von Venom offenbaren. Gerne packen die Jungs aus Holland ihre Songs in Synthies ein, wie “Clear Brightness”. Das geht nicht immer gut wie zu “Earth’s Downfall”, sondern kann wie in “Balance” aufgesetzt wirken. Einer der bekanntesten Thrashsongs, der mit einem Fade-in beginnt, kommt aus San Francisco und heißt “Eye Of The Beholder”. Hier bei dem Quartett ist es das ähnlich trommelstartende “Misere”. Mit den zwölf Tracks auf diesem Album kommt man auf eine Gesamtspielzeit von über eine Stunde, was zu Beginn des CD-Zeitalters so gang und gäbe war. Allerdings schleichen sich so auch Filler mit ein, wenn die Aufmerksamkeit des Hörers nachlässt. Ebenso erinnert das neue Coverartwork an diese Zeit, dass man schon gleich Bescheid weiß, wenn man die Platte in den Händen hält. Ist zwar nicht das Originalcover, aber so gesehen qualitativ kein unangenehmer Tausch.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer