STEELPREACHER – back from hell

Heute gibt es mal wieder etwas aus heimischen Landen. Steelpreacher aus dem beschaulichen Metal Mekka Koblenz feiern dieses Jahr ihr zwanzigjähriges Bandbestehen, und das wird wohl mit reichlich alkoholischen Getränken gebührend zelebriert, soweit das natürlich möglich ist. In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben die Jungs mit ihrem bierschwangeren Heavy Metal fünf kultige Scheiben veröffentlicht, doch besonders live überzeugt das Quartett voll und ganz und mutiert schnell zum Partykracher. Mit einem breiten Grinsen erinnere ich mich an so grandiose Auftritte wie etwa beim Bierfrühstück auf dem Norddeutschen Headbangers Open Air, oder den umjubelten Auftritt auf dem Spirit Of Metal Festival im Hamburger Bambi Galore, beides im Jahr 2017. Als Fischkopp hat man leider eher selten die Chance, diese Band zu sehen, da muss man natürlich jede Möglichkeit nutzen. Mit “Back From Hell” melden sich die Jungs sechs Jahre nach ihrem letzten Album “Devilution” wieder lautstark zurück.

Ein kurzer Blick auf die Tracklist des neuesten Werkes zeigt sofort, dass sie ihrer Linie (und Getränk) treu geblieben sind. Gleich der rockige Opener “Here For The Beer” gibt die Mission der Koblenzer auf “Back From Hell” vor. Geile Rock ‘n’ Roll Strecken und die erste Hommage an die Hopfenkaltschale geht ins Ohr und ins Bein. Steelpreacher wissen einfach wie man Songs schreibt und gleich der erste Track animiert zum Trinken, wofür man natürlich kurz mit dem Headbangen pausieren sollte, wie ich gerade merke. Mit dem Titeltrack geht es mit einem ordentlichen Drive in die nächste Runde und auch hier reißt man fast unbewusst die Faust in die Höhe und singt bereits beim zweiten Refrain mit. Live ist das sicher echt mächtig und die Eskalation ist vorprogrammiert. Nächstes Highlight ist dann “Wish You Were Beer” und zack ist auch schon die nächste Büchse aufgerissen. “When The Iron Calls” ist ein lupenreiner Heavy Metal Track mit geilen Hooklines, der trotz gemäßigtem Tempo schön nach vorne geht. Mit einem AC/DC-lastigen Intro wird der nächste Nackenbrecher “Beer, Meat ‘n Metal” ins Rennen geschickt. Wieder ein geiler refrainstarker Track, der sich schnell zu einem der stärksten auf der Scheibe mausert – Hammernummer. Auch hierbei wird es sicherlich live total abgehen, da bin ich mir sicher. Mit dem über sechsminütigen “Titanfall” geht es Richtung Zielgerade, natürlich nicht ohne mit diesem fast schon epischen Brecher noch ein Ausrufezeichen zu setzen. Über die Zielgerade geht es dann mit “Masters Of The Underground” als weitere Hommage und das in stampfend, schleppendem Midtempo, was den Song zu einem schönen passenden Ausklang macht.

Steelpreacher haben ein Händchen für Mitgrölsongs und genau dafür liebt man diese Band. Wer intellektuellen Heavy Metal bevorzugt, ist hier an der falschen Adresse. Wer aber geile Auf-Die-Zwölf-Heavy Metal Songs mit hohem Spaßfaktor bevorzugt, der ist hier genau richtig und sollte sich diesen Release auf jeden Fall in den Einkaufskorb packen. Daumen hoch Jungs!

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen