TAVARON – depressive black art

Was lange währt, wird endlich gut. Eine volle Dekade musste erst durchs Land ziehen, 2009 erschien mit „Architektur Des Schmerzens“ das vorerst letzte Album. Nun haben sich Tavaron mit einem neuen Machwerk zurückgemeldet. Diese Band aus dem Ruhrgebiet existiert nunmehr seit 2003 und veröffentlichte bis dato ein Demo und zwei Alben. Mit “Depressive Black Art”, benannt nach den eigenen, selbstauferlegten, musikalischen Stil steht nun das vierte Album in den Startlöchern und wird im Januar 2019 aus seiner Taufe gehoben. Mit dem Intro „Menschenfeind“, genauer, jenem Monolog aus dem gleichnamigen französischen Film, welcher im Jahre 1998 erschienen ist, eröffnet “Depressive Black Art“ was eigentlich passender nicht hätte sein können. Hier wird gleich eine feste Route in finstere Gefilde bestimmt, welche die Sinnlosigkeit des menschlichen Daseins reflektiert und sich an die Abgründe dieser wagt. Düster und kalt eröffnet dann auch der Titelsong im etwas gedrosselten Tempo, nimmt dann aber schnell an Fahrt auf, um zum Schluss hin wieder ruhiger abzutreten. Hierbei weist alles eine leicht hypnotischen Note auf, die sich in großen Teilen des Albums wiederfindet. Musikalisch sind die sieben Stücke des Albums klar im Black Metal einzuordnen, mit nicht zu überzogenen Ambientanteilen angenehm konsumierbar und nicht zu sperrig, dennoch nicht gänzlich ohne atmosphärischer Anleihen gut ausgewogen. Die Riffs sind bewusst simpel gehalten und unterstreichen so den kalten und melancholischen Gesamteindruck, den dieses Album vermittelt. Lyrisch bewegen sich Tavaron sowohl im Deutschen, als auch im Englischen und thematisieren im Prinzip das schon oben erörterte in Stücken wie “Du Leidest Wenn Du Lebst“ oder „Subjekt Zero“, ohne zum unnötigen emotionalen Erguss zu werden oder an misanthropischer Note einzubüßen. Dies wird zusätzlich noch durch den typisch prägnanten Gesang getragen, der diesen Stil nunmehr auszeichnend dominiert und alles zusätzlich um die nötige Aggression und Härte ergänzt, die sich auch in der Instrumentallage des Albums wiederfindet. Unterm Strich bleibt „Depressive Black Art“ ein durchaus gelungener Beitrag, der auch durch seine Produktion überzeugen kann. Bezogen werden kann dieses Album direkt über die Band, da Selbstvertrieb, oder im Zuge der anstehenden Tour, die am 25.01.2019 in Berlin startet.
Wertung: 8,5/10
Autor: Fabian Blackout