THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA – sometimes the world ain’t enough

Schon wieder eine neue Band für mich. The Night Flight Orchestra aus Schweden ist ein 2002 gegründetes Sideprojekt von Björn Strid (Darkane, Soilwork, Terror 2000 uvm.) und Sharlee D’Angelo (Arch Enemy, Spiritual Beggars, Witchery uvm.). Beide sind eh schon ziemlich aktiv, aber anscheinend immer noch nicht wirklich ausgelastet. Glück für uns, sonst hättet ihr jetzt nix zu lesen und ich nix zu schreiben, haha.

Okay, da ich von der Band nichts kenne außer dem Namen, weiß ich absolut nicht, was mich nun erwartet. Angezeigt werden zwölf Tracks mit einer Gesamtspielzeit von 58 Minuten. Das ist schon mal amtlich und man bekommt zumindest ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis geboten. Das ist heute leider auch nicht mehr selbstverständlich und hat schon der einen oder anderen Band einen Punkt in der Bewertung gekostet.

Nun komme ich aber wirklich zum Punkt, nämlich der Musik. The Night Flight Orchestra bieten auf ihrem vierten Longplayer Hard Rock der besonderen und heute sehr seltenen Art. Der keyboardschwangere Sound wirft einen sofort in die vielfach gelobten 80er Jahre zurück. Das ganze mit leichten Pop-Anleihen und cleveren Choruseinsätzen machen das Hörerlebnis perfekt. Klingt ziemlich fett und macht richtig Laune. Stelle mir die Scheibe gerade laut aufgedreht vor – im Auto, Fenster runter und durch die Stadt cruisen – geile Sache.

Shouter Björn trifft mit seinem cleanen Gesang perfekt die Töne und bringt damit eine eigene Magie in die Songs. Gerade bei den ruhigeren Passagen kommt ein Wahnsinns Spirit rüber. “Amber Galaxy II” ist richtig gute Sonnenscheinmusik. Eine schöne Zeitreise, bei dem der Gitarrensound vom Keyboard dominiert wird, was man bei der Besetzung nicht unbedingt erwartet. Dennoch absolut stimmig, was The Night Flight Orchestra hier raus gehauen haben. Sehr abwechslungsreich und immer wieder für Überraschungen und kleine interessante Details gut.

Wer also die glorreichen 80er vermisst oder aufgrund des Alters noch gar keine Chance hatte, diese Zeit mitzuerleben, muss hier definitiv reinhören und wird sicher nicht enttäuscht. Für diesen coolen Trip in die Vergangenheit haue ich mal glatte neun Punkte raus.

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen