THOBBE ENGLUND – hail to the priest

Thobbe Englund sagte mir mal so gar nichts, als ich mich zu diesem Review entschied. Lediglich das Cover im „Screaming For Vengeance“ Style machte mich neugierig. Eine kurze Recherche nach der Band zeigte mir dann auch schnell, warum ich diese als Soloprojekt gestartete Band nicht kenne, denn der Kopf und Namensgeber Thobbe Englund spielte einige Jahre in der wohl polarisierendsten Metal Band Schwedens, dessen Namen ich hier nicht schreiben möchte. Nun gut, tun wir es als Jugendsünde ab, denn Thobbe hat sich bereits 2006 entschlossen, sein eigenes Ding zu machen. Über die Jahre sind so inzwischen fünf Hard Rock / Heavy Metal Alben entstanden, wobei zwischen dem ersten und zweiten ganze neun Jahre liegen. Diese mir nun vorliegende Scheibe „Hail To The Priest“ ist also der sechste Streich des Schweden, der sich mittlerweile eine komplette Band zusammengestellt hat.

Nun, die visuelle Parallelität zu den britischen Metalgöttern habe ich eingangs ja bereits erwähnt, auch der Albumtitel spricht in dem Zusammenhang natürlich Bände und so ist auch der Blick auf die Tracklist keine Überraschung. Bei diesem knapp einstündigen Silberling handelt es sich um eine Hommage Zehn Priest-Songs, die sich lesen wie ein Best-of wie etwa „The Ripper“, „Hell Bent For Leather“, „Burn In Hell“, „Before The Dawn“ oder „I’m A Rocker“. Auch mein persönlicher Lieblings-Priest-Track hat es auf diese Scheibe geschafft: „Between The Hammer And The Anvil“. Mit „Immortal Sin“ und „Into The Pit“ sind zwei Fight-Songs vom Debüt „War Of Words“ verewigt.

Thobbe interpretiert die Songs erstklassig und lässt immer wieder seinen spielerischen Fähigkeiten freien Lauf. Da gibt es wirklich zu keiner Sekunde etwas zu meckern, das ist musikalisch auf ganz hohem Niveau. Der Gesang, natürlich ebenfalls von Thobbe selber, ist nah am Original, hat aber immer noch seinen eigenen Charm und Charakter.

„Hail To The Priest“ ist eine tolle Scheibe, die trotz bereits bekannter Songs einen ganz eigenen Spirit hat. Mich hat die Scheibe vom ersten Takt an in seinen Bann gezogen und sie wird sogar noch von mal zu mal besser und intensiver. Wer also auf Judas Priest steht, sollte sich Thobbe Englunds neuestes Werk definitiv ins Regal stellen.

Wertung: -/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen