THRONEUM – the tight deathrope act over rubicon

Bollerige Drums geben ein Obertempo vor, jedoch lassen sich augenscheinlich apathische Strings darüber nicht aus der Ruhe bringen und spielen ein paar Tacken langsamer. Ebenfalls nicht so ganz von dieser Welt ist das röchelige Gekeife von Gitarrist T.G. Executor, der ebenfalls seine blackmetallischen Einflüsse nicht verbergen kann. Das wirft eine ganze Menge Disharmonien und Gepolter ab, gewollt unkonformes Gezocke mit Paniksoli und Wutausbrüchen. Sie liefern in ihrer knochigen und urtümlichen Art definitiv keine Stangenware. Ganz im Gegenteil, denn trotz vieler Querverweise zu Bekanntem hat das Trio eine ganz eigene Handschrift, durch die man sie aus vielen anderen unterscheiden kann. Die Details stecken in vielen Ideen, vom kleinsten Glockenschlag im Titelstück bis zum vierteiligen “Enochian Lexicon IV” reichend. Bei einer stattlichen Spielzeit von fast einer Stunde weisen sie keinen Schwächeanfall auf und ein Begriff wie Langeweile ist ein Fremdwort, denn sie setzen alle Tugenden des Undergrounds vorbildlich um. Diese Polen gibt es seit 1996 und sie haben ihr neuntes Album am Start, das erklärt eindeutig, warum wie wissen, was sie tun. Sie selbst nennen das ‘Nightmarish Death Metal’, wir nennen das eine der besten Platten der letzten Zeit.

Wertung: 9/10
Autor: Joxe Schaefer