TIR – metal shock

So, nun ist es mal wieder an der Zeit für eine mir komplett unbekannte Band. Die Rede ist von TIR aus Rom. Diese Band existiert bereits seit 1980, ist aber mit ihrem selbstbetiteltem Demo aus dem Jahre 1984 nie zu Ruhm gekommen. Gitarrist und einzig verbliebenes Urmitglied ohne Unterbrechungen ist Gitarrist Sergio Bonelli. Der dem einen oder anderen Spezialisten von seiner zweiten Band Metal Force bekannt ist, die ebenfalls nach ihrem Demo die Segel strich.

Wie auch immer, TIR haben sich im Jahre 2005 bereits zum dritten Mal reuniert und beglücken uns anno 2019 bereits mit ihrem zweiten Longplayer. “Metal Shock”, so der Arbeitstitel, besticht auf den ersten Blick durch ein witziges Cover mit einem rasenden Comic LKW. Interessante Idee, auch wenn die Umsetzung doch etwas professioneller hätte sein können.

Musikalisch merkt man dem Quintett die vielen inaktiven Jahre an. Man dümpelt hier irgendwo zwischen Hard Rock und Heavy Metal herum. Besonders auffallend ist lediglich der durchweg in italienisch gehaltene Gesang. Das bringt bei mir auf jeden Fall Pluspunkte aufs Konto von TIR. Die elf Songs plätschern vor sich hin und hinterlassen bei mir leider eher weniger Eindruck und schon gar keinen bleibenden. Einige nette Rock ‘n’ Roll Parts peppen das Ganze zwar immer mal wieder auf, aber zu mehr als einem leichten Kopfwackeln oder mit dem Fuß wippen kommt es bei mir nicht. Zumindest die Jungs an sich scheinen von ihrem Output überzeugt zu sein, denn ein positives Gefühl kommt rüber beim durchhören der fast dreiviertelstündigen “Metal Shock” (welcher bei mir aber irgendwie ausbleibt). Ab und an kommen mal nette Songparts durch, die aber irgendwie schon etwas gebraucht klingen, wenn ihr versteht, was ich meine. Sehr vorhersehbar und ohne große Höhepunkte ist dann nach Song Nummer elf Schluss und lediglich bereits erwähnter italienischer Gesang bleibt wegen seines Exotenpotentials im Metal in meinem Gedächtnis zurück. Weiterer Pluspunkt ist die ziemlich gute Produktion, die dem Ganzen wenigstens noch einen professionellen Touch gibt.

Nette Scheibe, die bei mir zwar noch einen zweiten Durchlauf bekommt, aber dann auch in den unendlichen Weiten verschwinden wird.

Wertung: 6/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen