TRAVELER – same

Als aufmerksamer Leser unserer Review Rubrik wisst ihr ja inzwischen, dass Traveler aus Kanada seit meiner Entdeckung im vergangenen Jahr zu meinen momentanen Lieblingsbands gehört. Die fünf Jungs aus Calgary erobern gerade mit großen Schritten die Herzen der Metalgemeinde und auch in Deutschland ist das Fieber inzwischen angekommen. Das hat auch das Keep It True Team rechtzeitig erkannt und die Jungs für die diesjährige Ausgabe des Kult Festivals auf das Billing gesetzt. Rund um diesen Termin wird es noch ein paar Einzelshows geben, unter anderem auch im Bambi Galore in Hamburg.

Nachdem das Quintett um Fronter Jean-Pierre Abboud (u.a. Gatekeeper, Borrowed Time…) mit ihrem Hammer-Demo das erste Mal für Furore gesorgt haben, geht es im Hause Traveler Schlag auf Schlag: Demo, Demo als Split mit den Finnen Coronary, ein Beitrag zum ersten Sampler “Trapped Under Ice” und jetzt ist es endlich Zeit für das selbstbetitelte Debüt. Das Cover ist eine Weiterentwicklung des Demo Covers. Auf dem spacigen Schädel mit den Tentakeln liegt wieder das gesamte Augenmerk. Alleine dieses, auf den ersten Blick schlichte Cover, macht diese Scheibe zu einem Hingucker. Die Tracklist zeigt dem involvierten Hörer, dass die Jungs ihre drei Tracks vom Demo bzw. der Split hier noch einmal verwendet haben, was durchaus eine gute Idee ist.

Einer davon ertönt gleich als Opener: Das unglaublich geile “Starbreaker”, das mir immer noch eine Gänsehaut beschert. Priest und Maiden stehen hier hörbar Pate, ohne aber wie ein Abklatsch zu klingen. Leute, was für ein Start, frisch und sowas von eingängig. Genauso energiegeladen geht es auch bei den folgenden “Street Machine” und “Behind The Iron” weiter. Ausnahmesänger Jean-Pierre verleiht jedem Song mit seinen Gesangslinien einen unverwechselbaren Charme. Von cleanem, leicht epischem Gesang bis zu hohen Kreischparts, teilweise noch mit Chorusgesängen verstärkt, wie etwa in “Up To You”, ist alles dabei.

Auch das eher ruhige, fast sechsminütige “Fallen Heroes” überzeugt auf ganzer Linie. Hier kommt die Gitarrenfraktion mal vordergründig zu ihren ruhmreichen Momenten – Wahnsinn. “Mindless Maze”, ebenfalls vom Demo, beginnt mit einem ruhigen Gitarrenintro, bekommt dann aber doch zeitig die Kurve: Gefühlvoll gesungener Chorus, gepaart mit sägenden Gitarrenstrecken. Als Abschluss dieses 38minütigen Werkes landet der Fuß nochmal auf dem Gaspedal und mit “Speed Queen” zeigen Traveler, dass sie auch in schnelleren Temporegionen wie ein Schweizer Uhrwerk funktionieren.

Tja, genauso und nicht anders muss Heavy Metal klingen. Traveler mit ihrem selbstbetitelten Debüt sind für mich schon jetzt Anwärter auf das Album 2019. Top und eine absolute Kaufempfehlung – diese Scheibe gehört in jede gute Heavy Metal Sammlung. Übrigens ist die Erstauflage erwartungsgemäß schon so gut wie ausverkauft.

Wertung: 9,5/10
Autor: Tino sternagel-Petersen