TREPAS – l’héritage du monde

Es rattert sofort los. Sieht erstmal so aus, als würde dieser Fünfer aus Quebec keine Gefangenen machen. Es knallt im Highspeed nach vorne und die Haare legen sich von ganz alleine. Deutlich vordergründige Akustikphasen würden theoretisch dagegen wirken, allerdings kommen diese hier so markant laut und hallig, dass sie im Kontext bestehen. Das Balladeske vor “Errance” führt Zweifler in die Irre, denn auch der Track darf unter der Kategorie Highspeedgranate eingeordnet werden. Der Sinn für Melodien erstreckt sich sogar über markante Riffharmonien bis hin zu unverzerrten Leads. Zur Disposition stehen sechs blackmetallische Tracks, überdurchschnittlich gut produziert mit Affinitäten für getragene Atmosphären. Bei Songlängen zwischen fünf und acht Minuten darf dazu eine gewisse Epik begründet werden. Im Gegensatz zum klaren Sound kann man diesem Album aber die Machart die alte Schule bescheinigen. Das überragende Schlagwerk auf dieser Scheibe tackert sehr tight durch die hohen Tempi, steht im Mix keinesfalls zu weit hinten und lenkt in jedem Track die Aufmerksamkeit auf sich. Das allein ist schon ein Grund, sich mal mit “L’héritage Du Monde” zu beschäftigen. Denn wenn man den Kanadiern Gehör schenkt, gibt es etwas zu entdecken, das nicht unbedingt den Regeln entspricht, weil nichts von der Stange kommt. Das schon mal spricht definitiv für Trepas.

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer