TULUS – fandens kall

Bei den alten Haudegen aus Oslo steht das nächste Album an, für die sie ihre gesammelten Ideen nun eingestanzt haben. Eingefleischte Fans der Mucker grenzen den Sound zum Ableger Khold genauer ab, doch uns genügt zu wissen, bei Tulus geht es auch 2023 weniger straight und eingängig zu. Schräge Riffs und kalte Rhythmen treiben mit rohen Growls durch nicht zu dunkle Landschaften, da kann auch mal ein ‚r‘ gerollt werden. Etwas erdiger zeigt sich das markante „Slagmark“, straighter auf die Omme gibt es in „Israk“. Die zehn Tracks stecken voller Abwechslung, da gibt der kratzig kalte und leicht modernisierte Oldschoolrahmen an Spielraum noch einiges her. Der Song kann im Gegensatz zu den anderen von sich behaupten, ein klassisch metallisches Solo in sich zu beherbergen. Ganz schräg die akustischen Saiten vor „Samuelsbrenna“, wie sie auch im Abschließer „Barfrost“ glänzen. In „Sjelesmerte“ taucht im Back eine weibliche Stimme auf. Könnte wohl die von Hildr sein, der Frau von Shouter und Gitarrist Blodstrup, die für Tulus die Lyrics schreibt. Das Trio aus Norwegen bringt es diesmal wieder nur auf etwas über eine halbe Stunde Running Time, die Länge scheint für die Norweger das Maß der Dinge zu sein. Für uns ist es in solchen Fällen die Sieben, passt auch für das Gesamtkriterium der siebten Scheibe.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer