TURIA – degen van licht

Steht man auf dunkles Zeug, das nicht von der Stange ist und ohne tiefes  Geschrubbe punktet, kann man es mal mit den Holländern Turia versuchen. Dafür haben sich die Drei das Podium des Black Metals ausgesucht und dementsprechend ihre Namen mit nur einem Buchstaben angegeben. Sie werfen grad ihr drittes Album mit sieben Tracks ab, davon ein Intro und ein Zwischenspiel. Das Album ist als Ode an die ewige Bergeslust zu verstehen, von denen es in ihrer Heimat solche kapitalen Burschen nicht gibt. Das Zusammenspiel von ruhigen und rhythmuslosen Passagen und schnellem Gekloppe seitens der Drums macht die Lust auf diesem Album aus. Cool auch das schnelle Marschiertempo in “Met Sterven Beboet”. Die Gitarren sehen gar nicht ein, in Sachen Verzerrtheit und mächtiger Durchschlagskraft zu punkten. Das ist auch das einzige an Wave und Gothic Erinnernde. Richtig Laune machen Tempowechsel aller Art, davon bauen die Holländer reichlich ein. Anhebungen werden bevorzugt. Ganz wichtig die Zutat Hall, das fällt schon gleich zu Anfang auf. Es taucht ein Glockenspiel auf, das mit einem Piano im beruhigenden Intermezzo “II” wirkt, ein weites Ausholen für das zwölfminütige Abschlussmonument “Ossifrage”. Der Track heißt wirklich so, muss aber weder wörtlich noch gesellschaftspolitisch verstanden werden. Tatsächlich mächtig wie ein Berg dieses Album, eine musikalische Verbildlichung des gleichen. Da fiel die Wahl schon auf das passende Coverartwork.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer