UNRU / TONGUE – split

Aus dem Hause Supreme Chaos Records liegt eine Split vor, schön groß auf 12″ Vinyl. Für die vier Jungs auf der ersten Seite, sie kürzen sich wie die anderen auf der zweiten Seite mit einem Buchstaben ab, ist es schon die dritte Split. Für Aufmerksamkeit sorgte schon der Titel ihrer 2016er LP “Als Tier Ist Der Mensch nichts”. Für ihren Beitrag bedienen sie sich im Black Metal und im Crust einen Track erschaffend, der sich über achteinhalb Minuten genau zwischen die Augen hindurch ins Gehirn fräst. Es dauert schon ein wenig, bis sie in Fahrt kommen, aber dann nehmen sie den Hörer durch hallige Gitarren und allen Tugenden des Black Metals der alten Schule mit. “Intimhölle Regression” besteht aus mehreren Teilen, die wie Patchwork nacheinander folgen, die wie der Titel ganz sicher nirgends schon einmal aufgetaucht sind. Unru tun auch sonst nicht viel, um für klare Verhältnisse zu sorgen.

Auf der T-Seite stellen Tongue aus Bielefeld “Omega Male” vor. Mit neuneinhalb Minuten schon etwas straighter und, ohne es negativ zu werten, auch gewöhnlicher, das darf man nach der U-Seite einfach mal so sagen. Uncleanes Gekeife und kaltes Gedresche in verschiedenen Taktungen übernehmen die Macht über den Hörer. Zum Schluss bleibt einerseits festzustellen, dass es Bielefeld sehr wohl geben muss und andererseits, dass man dem in 2014 gegründeten Quartett von dort Beachtung schenken kann, ohne enttäuscht zu werden. Ausgestattet mit einem Doppelcover, das nichtabgebildete von Tongue zeigt zwei gefesselte Hände, bringen beide Bands auch das Artwork ein. Zweimal altschuliges Schwarzmetal und zweimal nicht von der Stange, soviel steht fest. Bilde sich der Interessent seine Meinung!

Wertung: -/10
Autor: Joxe Schaefer