VANIK – II dark season

Das Intro wird selbst gespielt, man mag also nicht auf Samples oder Synthiequatsch zurückgreifen, um ins Album einzuführen, das ist schon mal lobenswert. Und die römische Zwei verrät schon, es ist ihr Debütnachfolger. Die Clevelander haben griffige Riffs drauf, mit denen sie rock ‘n’ rollig ihren Metal zelebrieren. Dazu macht sich dieser Tage eine ordentliche Fuhre Tempo gut, denn man kann schon sagen, dass Speed Metal wieder groß geschrieben wird. Ein klarer Sound macht Druck und liegt über Undergroundniveau. Allerdings riecht das Gesamtkonzept auch ein wenig nach Klamottenkiste, wie ein bissigerer Alice Cooper oder gefährlichere Halloween, zumal die rough gebellten Vocals ohne große Melodiebögen und Linientreue auskommen. Dafür zeigen schneidige Soli nach oben, die aber von weiter hinten kommen. Das ist alles nicht übel. Vanik kommen aus einer Musikerstadt. Gitarrist, Shouter und Namensgeber Vanik himself und seine drei Mitstreiter spielen noch bei Shok Paris, Midnight, Vandallus, Chainbreaker, Ringworm, Vindicator und Shed The Skin, um nur die aktiven Betätigungsfelder aufzuzählen. Möglicherweise schleicht sich deswegen der Eindruck ein, dass die Band noch wesentlich mehr drauf hat, als sich gewollt in diesem doch eher simplen Rahmen zu bewegen. Das kann man schon beim oben angeführten Namedropping erahnen. Es ist definitiv noch Luft nach oben vorhanden. Ob das jetzt gerade gut ist, oder eher nicht, mag der mündige Metaller für sich entscheiden.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer