VERBUM – exhortation to the impure

Nachdem wir das Artwork dieser Scheibe dem Interpretationsspielraum überlassen haben, konzentrieren wir uns mal auf eine Rechtsdrehung am Lautstärkeregler. Denn zwischen Intro und Outro befinden sich noch sechs Tracks, die laut gehört werden müssen. Nach dem schnellen und dann deutlich gebremsten Intro verlangsamen die Chilenen noch einmal, denn „Abrahamic Sedition“ wird zunächst als Slo-Mo Monster vom Stapel gelassen. Doch wie wir im Laufe der fünfunddreißig Minuten öfter feststellen, werden passagenweise gern mal die Tempi geändert, meist gleich in extremen Schritten. Megaschleppend und pfeilschnell haben sie drauf, am häufigsten Ersteres. Und so richtig gut wirkt das grollige Material, je mehr gebremst wird. Jede Lärmaufbäumung kann abgefeiert werden, zumal Grottenfaktor und Lebensverneinungsgrad stimmen. Vorm Schlafengehen und auf der linken Spur ist die Platte nur bedingt geeignet. Doch zur Massenvernichtung von Restbeständen in Rudelstärke empfohlen. Was die einzelnen Instrumente alleine können, stellt kurz vor Schluss das Titelstück heraus, wo mehr oder weniger zufällig jedes Instrument mal aussetzt, und damit den Weg für die anderen Weiterzockenden freigibt. Wer jetzt noch nicht genug hat, drückt auf ‚Repeat‘. Und das werden nicht wenige sein …

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer