VULVODYNIA – mob justice

Das heutige Review schreibe ich über eine meiner Neuentdeckungen, die ich auf dem Party San Open Air gemacht habe. Vulvodynia (googelt ruhig die Bedeutung des Namens – haha…) ist eine Slam / Brutal Death Metal Band aus Südafrika. Als ich das in der neuen PSOA App gelesen habe, war ich ja schon ziemlich neugierig, erinnerte mich das doch an eine meiner Lieblingsbands aus den  Neunzigern: Groinchurn. Musikalisch haben Vulvodynia damit nicht so viel zu tun, aber Metal aus Südafrika hat für mich irgendwie einen ganz besonderen Spirit und so bin ich auf besagtem Festival früh aufgestanden, um mir die sechs Jungs mal live zu Gemüte zu führen. Schnell war ich hellwach und ziemlich begeistert, mit was für einer Power die Jungs hier zu Werke gehen. Also führt mich der Weg sofort nach dem Gig zum Merchstand, um mir den gerade erschienenen Rundling Mob Justice und ein passendes Oberteil zuzulegen.

Die Band existiert gerade mal seit fünf Jahren, kann aber schon einiges an sehr erfolgreichen Veröffentlichungen auf ihrem Konto verbuchen. Der aktuelle Longplayer ist bereits der dritte und kommt mit zehn Songs auf knappe fünfunddreißig Minuten.

Die Mischung aus Brutal, Slam und Core ist nichts ungewöhnliches, aber die Südafrikaner kombinieren diesen Style einfach super. Der Titeltrack beispielsweise überzeugt mit viel Abwechslung und intelligent eingebetteten Metalcoreparts. Die Coreparts lockern das ganze gut auf und verleihen dem Vulvodynia Sound eine moderne Note, die aber nicht zu aufdringlich klingt. Gesanglich ist hier vom Growling bis hin zum cleanen Coregesang einiges an Stilen vertreten. Auch Pigscreams haben den Weg auf den Output gefunden und passen besonders zu den Slamparts. Eine druckvolle Produktion rundet das Erlebnis ab. Hört euch mal das rasend, slamige „Born Into Filth“, das treibende „Nyaope“ oder die abschließende, verspielte Dampfwalze „Cultural Misogyny“ an.

Vulvodynia klingen frisch, energiegeladen und machen live noch mehr Spaß als auf Scheibe. Wenn ihr also mal die Chance habt, die Südafrikaner live zu sehen, ergreift die Gelegenheit, ihr werdet es nicht bereuen.

Wertung: 8/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen