WANDERER – awakening force

Manchmal ist die Anlaufzeit wohl etwas länger, aber der Metaller von heute ist ja geduldig. Die Portugiesen Wanderer gründeten sich bereits 2010. Mit ihrem Demo „Will Of Steel“ (2014) und ihrer EP „Way Of The Blade“ (2017) konnte die Band in dem stets so hochgelobten Underground erste Erfolge einheimsen. Bereits 2020 erschien „Awakening Force“, vorerst nur auf CD, über das deutsche (aus meiner Heimat Mittelhessen, Hell Yeah!!!) Label Rafchild Records. 2022 bewiesen Tape Of  Terror Records einen guten Riecher und brachten „Awakening Force“ auf Tape unters Volk. Schlussendlich machten Hellprod Records das einzig Richtige und veröffentlichten am 29.03.2024 das Album auf Vinyl. Wer sich fragt, was man bei Wanderer erwartet, dem kann man nur sagen: Schnallt euch an!!

Nach entspanntem Intro dröhnt „Oblivion“ gleich richtig los. Kompromissloser Heavy Metal der schnelleren Gangart. Zwischendurch eine melodiöse Mid-Tempo Passage und dann nochmal Vollgas. Prima. „Spellbound“ , einer meiner Favoriten, schlägt direkt in die gleiche Kerbe. Die Jungs aus Porto kennen kein Erbarmen für meinen alten Nacken. Feuer und Bewegung ist die Devise. Denkt man noch, das der folgende Titel „Force Of Ancient Steel“ etwas Erholung bringt, nee nee. Nach einem gediegenen langsamerem Part gibt`s gleich wieder richtig auf die Mütze. Titel Nummer fünf, „Freedom`s Call“, beweist, dass die Jungs wohl Ahnung von Musik haben müssen. Wenn da mal nicht eine Liebe zu den deutschen Metalveteranen Running Wild erkennbar ist, weiß ich es auch nicht. Aber es gibt weiß Lemmy (für die unwissenden: Gott), schlimmere Bands, an denen man sich orientieren könnte. Galoppmetal im Reinformat feiere ich total!! „Dark Age“ lässt einen endlich etwas durchatmen. Starke Mid-Tempo Nummer mit schönen Soli. „Drifter“ beweist eindeutig meine Theorie, dass Wanderer durchaus gefallen an den deutschen Piraten finden. So könnten Running Wild noch klingeln, wenn sie das wollen würden. Der achte Track „Winds Of Death“ (da war doch was mit Raclette Joxe??, egal hahaha) Oh, ein treffender Insider. Anm. d. Red.)), ist nicht der beste Song der Scheibe, aber der interessanteste. Er startet mit fast doomigem Part, geht über zu typischen Metal-Riffs, zu einem „Intro“ im Song, um dann wieder richtig draufzudrücken. Zum Abschluss gibt es noch den Titelsong zur 2017er EP „Way Of The Blade“.

Wen „Awakening Force“ bis hierhin noch nicht gekillt hat, dem wird nun alles abgefordet. Trotz ausgefeilter Melodie drückt der Song komplett durch. Richtig gut. Was soll man über Wanderer sagen, geile Songs, geile Scheibe. Für meinen Geschmack passt die Stimme von Nuno nicht immer, aber das ist schon Jammern auf ganz hohem Niveau. Cheers!

Line Up: Luis Ferreira – Drums
Nuno Machado – Vocals / Guitar
Rui Freitag – Bass
Andre Ribeiro – Guitar

Wertung: 8/10
Autor: Mario Seipp